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Private Büchersammlungen: Maras Bücher

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Siri + Selma

Siri + Selma

Er erinnerte sich der Bibliotheksphantasien von Jorge Luis Borges. Jedes Buch ist geheimnisvoll. Eine Bibliothek ist das große Geheimnis, das womöglich niemals zu lüften ist.
„In Ecos ‚Der Name der Rose‘, ist Jorge eine Anspielung auf Borges“, erklärte sie.
Und warum muss der Bibliothekar blind sein?“, fragte er.
Sicher nicht nur, weil Borges erblindete, sondern auch weil die Welt der Bücher eine innere Welt darstellt.
Klausbernd Vollmar

He remembered Borges` phantasies about a library. Every book is a secret. The biggest secret is a library itself.
And she remembered how in Eco`s “The Name of the Rose” Jorge is an allusion to Borges.
“And why is the librarian blind?”, he asked.
“Not only because Borges became blind but also because the world of books is world within.“
Klausbernd Vollmar

Wir haben euch großartige öffentliche Bibliotheken vorgestellt, in denen Kulturgüter vor ihrem Verfall gerettet werden. Dass dies nicht immer gelang, zeigte die Zerstörung der Bibliothek von Alexandria (gegründet um 250 a.D.), die um die 700.000 Schriftrollen beherbergt haben soll und von der man, worüber wir Buchfeen uns sehr wundern, das genaue Untergangsdatum und auch die Untergangsursache nicht weiß (die Angaben schwanken zwischen dem 4. Jh. bei Zerstörung alles Heidnischen durch Theodosius bis zum 7. Jh. bei der Einnahme Ägyptens durch die Sassaniden).

We blogged about magnificent public libraries in our last articles, libraries which preserve our cultural heritage. Not always successfully as in the case of the destruction of the library of Alessandria. Founded around 250 B.C. it is said that this library collected about 700.000 scrolls. It`s quite a discussion why and when it has been destroyed – we only know it must have been between the 4th and the 7th century.

Neben diesen öffentlichen Bibliotheken gibt es eine riesige Anzahl privater Büchersammlungen, in denen ebenfalls Kulturgüter gesammelt werden, die gerade dort häufig das böse Schicksal von Bücherverbrennungen überlebten. Als wir kürzlich die Besitzerin einer großen Bibliothek kühn fragten, warum sie Bücher sammele, antwortete sie lächelnd über unsere naive Frage: „Weil mir Bücher viel geben. Sie vermitteln Wissen, unterhalten, dienen der Entspannung und des Genusses, als Gesprächsstoff und als Selbstdarstellung. Und außerdem hat mich Lesen mehr verändert als fünf Jahre Therapie. Meine Büchersammlung spiegelt meine Entwicklung und meine Identität wider. Das ist doch Grund genug, oder? Ach ja, und noch `was, da sind meine Kommentare, die ich in die Bücher schreibe.“

Besides those famous public libraries there exist a huge number of private book collections. And in these private libraries books survived the horrible burning of books quite often. We did asked a friend of ours why she is collecting books. “Because books transport knowledge, they entertain and relax, they are always a conversation point and they are there to be admired by others as well. Reading changed me much more than five years on the couch. My collection of books shows my development and identity. And isn`t reason enough for collecting books? And not to forget my comments I use to write in my books.”

Einige private Bibliotheken unserer Mitbloggerinnen und Mitbloggern wollen wir euch ab und an hier vorstellen. Wir Buchfeen, als Bewohner von Masterchens Bibliothek, sind ganz scharf darauf zu lesen, welche Bücher andere Bücherfreunde sammeln, wie sie mit diesen Büchern leben und speziell wie sie ihre Bücher ordnen. Denn über die Ordnung der Bücher wollen wir demnächst zusammen mit unserem lieben Master einen Blogbeitrag schreiben.

We Bookfayries now proudly present some “normal” book collections of the bloggers visiting our blog. We are keen to read which books our guests collect, how they are living with their books and what`s the order of their collection (because we want to write an article about the order of books soon).

Wir würden gerne auch eure Büchersammlung vorstellen. Habt ihr Lust darauf? Dann schickt uns Fotos und einen Text an: mail(at)kbvollmar(dot)de

We would like to present your library here, too. If you like send fotos and a text either in English or German to: mail(at)kbvollmar(dot)de

Heute stellen wir die Bibliothek von Mara vor, die den literarischen Blog Buzzaldrin betreibt. Wir bedanken uns recht herzlich bei Mara für ihren Beitrag.
Was uns Buchfeen speziell an dieser Bibliothek gefällt, dass sie voller Bücher steht, von denen wir – oh Bildungslücke – fast keines kennen.

Today we will present Mara`s books. Mara is running the blog Buzzaldrin. Thank you very much, dear Mara, for presenting your books.

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Hier stelle ich euch meine kleine, aber feine Bibliothek vor.
Bücher sind mein Leben, so steht es auf meinem Literaturblog „Buzzaldrins Bücher“ . Die Heimat, das Zuhause meiner Bücher, ist meine kleine Bibliothek – neun Billyregale, fast alle randgefüllt. Manche Regalbretter biegen sich bedrohlich unter dem Gewicht der Werke, so dass ich mir allmählich eine Alternative überlegen muss.

„Books are my life“ – that is what I choose to write as a description on my literature blog Buzzadrins Books. My books find shelter in a small library. My library is a room containing nine shelves from IKEA. But as my shelves are overcrowded and bendig under the weight now I have to think about a new solution.

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Meine Leidenschaft für Bücher habe ich von meinem Großvater, der das Bücher-Gen an mich weitergegeben hat. Ich habe ihn als einen immer lesenden Großvater in Erinnerung. Er besaß eine große Bibliothek und hat oft und viel von seinen Büchern gesprochen. Sein Lieblingsschriftsteller war Theodor Fontane, von dem er jedes Buch besaß, manche Bücher sogar doppelt, in unterschiedlichen Ausgaben. Besonders beeindruckend bei meinem Großvater fand ich, dass er häufig Notizen in seine Bücher schrieb oder aber passende Zeitungsausschnitte in die Bücher hineinlegte. Diese Angewohnheit habe ich übernommen und schneide auch mit großer Begeisterung Interviews oder Besprechungen aus, um sie in meine Bücher zu legen.
Nach seinem Tod habe ich eine Reihe von Büchern in seinen Regalen gefunden, die noch eingeschweißt waren. Leider ist er zu früh gestorben, als dass wir uns vor seinem Tod nicht über gemeinsam gelesene Bücher wirklich austauschen konnten. Heutzutage muss ich häufig daran denken, wie ihm wohl mein Blog, meine Bibliothek und meine Leidenschaft für Bücher gefallen hätten.
Zu Hause war ich ebenfalls immer von Büchern umgeben, habe aber in meiner Jugend kaum eigene Bücher gekauft, sondern erstaunlich viele Bücher aus der Bibliothek ausgeliehen. Erst als ich zu meinem Studium in eine andere Stadt und meine erste eigene Wohnung umzog, habe ich damit begonnen, mir eigene Bücher zu kaufen. Besonders angetan hatten es mir damals die Wühltische, an denen es reduzierte Exemplare zu ergattern gab. Ich habe vor allem viele amerikanische Autoren gekauft: James Salter, Tobias Wolff, Richard Ford, Richard Yates und Philip Roth. Heutzutage kaufe ich überwiegend Neuerscheinungen, die ich auf meinem Blog vorstelle. Ich würde behaupten, dass ich verhältnismäßig viele Bücher erstehe, nicht alle davon habe ich bisher gelesen.

My passion for books is a gift inherited from my grandfather. Thinking of him I always remember him as a grandfather reading a book. He possessed a huge library and often talked about his books. His favourite author was Theodor Fontane. He possessed every book of him, some even twice – if different editions were meaningful to him. My grandfather had the habit that was especially impressing to me. When opening his books you would find notes he had made or corresponding newspaper articles. I maintain this tradition.
After his death I found several books in his shelves which were still sealed. He died too early to read all books he had intended to read, he died too early for me to talk with him about books more often. Today I often envision how he would have liked my blog, my little library, my passion for books.
At home I was always surrounded by books. When I was a young girl I got lots and lots of books from the public library. I did buy books not before I moved into another city because I started to study at the university. Nowadays I buy quite a lot of books but I haven`t read them all, not yet. I read American authors in particular: James Salter, Tobias Wolff, Richard Ford, Richard Yates, and Philip Roth.
Nowadays the majority of books I buy are new releases which I discuss on my blog.

 

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Als ich mit meiner Freundin im März in eine neue Wohnung gezogen bin, habe ich mich entschieden, meine Bücher alphabetisch zu sortieren. Diese Entscheidung habe ich bis heute nicht bereut, da meine Regale nun sehr übersichtlich sind und ich immer alles sogleich finde. Ich habe meine Bücher nicht nur alphabethisch sortiert, sondern sie dazu noch in Romane und Sachbücher unterteilt, auch wenn ich nicht so viele Sachbücher besitze wie Romane. Insgesamt umfasst meine Bibliothek etwa 1000 Bücher. Karl Ove Knausgard erzählt in seinem Roman „Lieben“ davon, dass er insgesamt an die 15.000 Bücher besitzt – er beschreibt, wie er all diese Bücher in Kisten einpacken musste, als er umgezogen ist und sich geschworen hat, nie wieder Bücher zu kaufen. Gehalten hat er sich daran natürlich nicht. Mir erging es bei meinem Umzug ähnlich – bei dieser Masse an Büchern ist mir zwischendurch ganz anders geworden. Ich musste allen Umzugshelfern hoch und heilig schwören, so bald kein weiteres Buch zu kaufen. Daran halten konnte ich mich aber – genauso wie Knausgard – nicht lange. Schon kurz darauf stand ich wieder im Buchladen und erwischte mich dabei, wie ich das nächste Buch kaufte. Sobald ich einen Buchladen betrete, sind die Chancen erschreckend gering, dass ich ihn ohne Buch wieder verlasse. Die Bücher wandern schon fast wie durch eine magische Kraft in meine Tasche – natürlich werden sie aber vorher bezahlt. 😉

I moved into a new apartment with my partner in March and decided to sort my books alphabetically. Until now I have not regretted the alphabetical order since its quite easy to find a book now. Well, I did not only sort my books alphabetically but also according to their content – whether they are fiction or non-fiction. Although I definitely possess more fiction than non-fiction – altogether I possess 1000 books approximately.
In “Loving” (second vol. of „My Struggle“) Karl Ove Knausgard reports how he moved with his 15000 books, he had to pack all of them into boxes by himself. Afterwards he had never wanted to buy a book again, a resolution he soon broke. I had similar thoughts when moving. I was forced to promise those who helped me not to buy books as frequently as I used to. I couldn’t keep my promise neither.

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Seit September letzten Jahres führe ich einen eignen Bücherblog. Einen Schwerpunkt habe ich beim Bloggen über meine Bücher eigentlich nicht, ich bin für alle Bücher offen. Im Moment blogge ich verstärkt über Neuerscheinungen. Außerdem habe ich die deutschsprachige Literatur für mich entdeckt. Lange Jahre habe ich stets nach anderen Ländern geschaut, überwiegend nach Amerika. In diesem Jahr ist es mir gelungen, einige beeindruckende Autoren und Autorinnen aus Deutschland für mich zu entdecken: Pia Ziefle, Andreas Martin Widmann, Vea Kaiser, Martin Horváth oder auch Kathrin Weßling fallen mir dabei als erste ein. Besonders spannend finde ich es zudem, Lesungen von Autoren zu besuchen, mir meine Bücher signieren zu lassen und mich dem Menschen hinter dem Autor etwas zu nähern. Dieses Jahr hatte ich das Glück, Dea Loher und Olga Grjasnowa im Rahmen einer Lesung zu treffen, genauso wie den Bremer Autoren Ralph Dohrmann.
Ich finde es sehr spannend, wie sich seit Eröffnung meines Blogs mein Schwerpunktinteresse auf von Frauen verfasste deutschsprachige Literatur verschoben hat. Ein bisschen ist das wie durch Zauberhand geschehen und eigentlich etwas, was ich vorher nie für möglich gehalten hätte, da ich immer überzeugt davon war, dass es nur wenig gute deutschsprachige Bücher gibt und ich lieber männliche Autoren lese. So kann man sich irren! 😉

Since September last year I run my own blog on which I discuss books. I do not have a special focus, I read what I consider interesting. Presently however I find myself blogging lots about new releases. For long time I read books from other countries, especially North-America. This year I came across interesting auhors from Germany. Pia Ziefle, Andreas Martin Widmann, Vea Kaiser, Martin Horváth or Kathrin Weßling are some of those which immediately come to my mind. I enjoy the opportunity to go to readings of these authors. Afterwards the simple name or information I had about a writer is filled with vivid impressions of a living person, a character. This year I was able to see Dea Loher and Olga Grjasnowa at readings as well as Ralph Dohrmann, an author from Bremen (where I am living now).
Recently I discovered that my focus has shifted unintentionally to literature composed by women. This is in particular weird since I used to have the impression to prefer books written by men. I guess it is just as it is with life in general: something just happens and it is good it does.

Am meisten Spaß macht es mir, über bisher noch unbekanntere Bücher zu bloggen, Literaturperlen, die ich anderen zum Entdecken ans Herz legen kann. Ich sehe genau darin meinen Auftrag als Literaturvermittlerin.
Wenn man mich fragen würde, welche meiner Bücher zu meinen Lieblingsbüchern gehören, müsste ich nicht lange überlegen. Es kommen immer wieder neue Bücher hinzu, die mir gut gefallen und die ich gerne lese, aber es gibt drei Bücher, die so etwas wie ein Fundament für mich darstellen. Zu denen ich mich immer wieder hinwenden kann, zu jeder Zeit, und die mir immer etwas zurückgeben. Dabei handelt es sich um David Foster Wallace „Das ist Wasser“, „vielleicht lieber morgen“ von Stephen Chbosky und den Roman „Buzz Aldrin wo warst du in all dem Durcheinander“ von Johan Harstad.

„Das ist Wasser“ von David Foster Wallace ist ein schmales Bändchen, mit wenigen Seiten, es ist eine Rede, in der David Foster Wallace über die „Standardeinstellung“ des Menschen spricht, die er als Selbstzentriertheit bezeichnet: Es dreht sich alles um mich selbst, darum, wie ich die Wirklichkeit und die Welt wahrnehme. Zentral dabei ist der Begriff der Entscheidung. Man hat die Entscheidung darüber, worauf man achten möchte, man hat die Entscheidung darüber, wie man Dinge interpretieren möchte. Mir hat sich vieles offenbart durch die Rede von David Foster Wallace, er hat mich angestiftet zum Denken und ich versuche in meinem Alltag häufiger mir seine Gedanken zu vergegenwärtigen, einen Schritt zurückzutreten und die Situation aus der Perspektive der anderen Beteiligten zu betrachten. Wenn ich acht Stunden anstrengende Kunden im Buchladen ertragen musste, klappt das aber manchmal nur noch bedingt. 😉 Wenn der Leser gewillt ist, sich die Zeit zu nehmen, um sich auf die Gedanken des Autors einzulassen, kann „Das ist Wasser“ sehr viel bereithalten.
Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen Interesse an diesen Gedanken haben – auf meinem Blog ist die Vorstellung von „Das ist Wasser“ beinahe 2000mal angeklickt wurden. Fast täglich kommen Menschen mit Suchbegriffen, die genau nach dieser Rede suchen. Ich finde es spannend, dass es scheinbar ein Bedürfnis danach gibt.

„vielleicht lieber morgen“ ist eigentlich ein Jugendbuch, das ich zum ersten Mal mit fünfzehn oder sechzehn Jahren gelesen habe. Ich habe es immer wieder gelesen, mehrmals, insgesamt bestimmt fünf oder sechs Mal. Stephen Chbosky erzählt aus dem Leben von seiner Hauptfigur Charlie, der die Musikgruppe „The Smiths“ liebt und häufig weint. Meine erste Lektüre des Buchs liegt noch vor dem Computerzeitalter und ich denke gerne daran zurück, wie ich mit dem Buch in der Tasche durch Secondhandmusikläden streifte, um mir CDs von Musikgruppen zu kaufen, die Charlie hört. Für seinen Englischlehrer schreibt Charlie Aufsätze über Bücher wie „Wer die Nachtigall stört“, „Der Fänger im Roggen“ oder „Walden“. Ich erinnere mich auch noch, dass Ayn Rand (russ.-amerikan. Bestsellerautorin) erwähnt wird und ich verzweifelt versucht habe, eines ihrer Bücher in deutscher Sprache zu finden, um es lesen zu können. Diesen Effekt der Suchbewegung, dass ich in einem Buch auf andere Titel oder Musikstücke stoße, weiß ich auch heute noch sehr zu schätzen.

Mit „Buzz Aldrin wo warst du in all dem Durcheinander“ verbinde ich eine sehr persönliche Geschichte – ein bisschen sehe ich das Buch fast schon als Fortsetzung von „vielleicht lieber morgen“, da Matthias, die Hauptfigur von Johan Harstad und Charlie sich ähneln. Beide schauen lieber zu, beobachten, ziehen sich zurück und verbringen gerne Zeit mit sich alleine. Beide verkörpern etwas, mit dem ich mich lange Zeit identifizieren konnte, da ich auch immer lieber unsichtbar sein wollte, gerne in der zweiten Reihe stehe und dabei lieber nicht gesehen und beachtet werden wollte.

Die drei genannten Bücher möchte ich jedem Leser empfehlen! Für mich sind sie etwas ganz besonderes, darüber hinaus glaube ich aber auch, dass es sich um Bücher mit Substanz handelt, d. h. dass sie ihre Bedeutung nicht so schnell verlieren werden. Solche Bücher zu finden, ist für mich besonders wichtig. Viele der Bücher, die ich heutzutage lese, wandern nach dem Lesen ins Regal meiner Bibliothek und setzen dort schnell Staub an. Charlie und Matthias ziehe ich auch heutzutage immer noch gerne zwischen den anderen Büchern hervor. Beide Bücher sind in einem anderen Zeitalter geschrieben worden, Handys, Computer oder das Internet spielen in den Geschichten keine Rolle. Manchmal bin ich fast traurig angesichts dieser immer moderneren Entwicklung. Bei Howard Jacobson las ich neulich, dass eine Figur schnell ein Foto mit dem Handy knipst – Johan Harstad spricht dagegen noch von einem „Kodak-Moment“, einem Moment für die Ewigkeit, der zumindest eine Weile überdauern soll. Ähnliches trifft auch auf die Rede von David Foster Wallace zu, die bei jedem Lesen Neues bereithält und zum Entdecken einlädt.

Most interesting for me is finding a book I call a highlight. A highlight is for me a book generally not well known but which I can definitely recommend to read. This is a special challenge I like: choosing books for presenting them on my blog.
I am often asked about my favourite books. This is a difficult question since the list in my head is dynamic not static and corresponds to the situation I am just in. However, I do have a fundament which is constructed of David Foster Wallace „This is Water“, „Perks of Being a Wallflower“ from Stephen Chbosky as well as the novel „Buzz Aldrin what happened to you in all the confusion“ von Johan Harstad.
„This is Water“ by David Foster Wallace is rather a booklet. The text reflects on the ordinary attitude of human beings which the author considers as egocentric: whatever happens is refering to myself. How I experience reality and everythings happening around me is my own interpretation. The term decision is tied to a specific meaning in the context of this work. You are able to decide what you want to perceive, what you like to draw your attention to, how you want to interpret things that happen. Since reading „This is Water“ I try to reflect my attitude. I may give an example what I am talking about: Yesterday I women just crossed my way without paying attention to the rest of the traffic. I had to stop my bike abruptly and my first thought was: “Can`t you watch out, people are so self centered!” Reflecting on my attitude as recommended by David Foster Wallace I thought: “Well, this lady may have an important reason to be in such a hurry, maybe her child had an accident, maybe she is late for work and afraid of getting fired …” I try my best to keep reflecting on my usual attitude. After having worked eight hours as a sales assistant in a large book store this is sometimes difficult. For anyone willing to reflect on ones daily attitude I can definitely recommend reading „This is Water“. After having discussed the content of „This is Water“ on my blog I got the impression that many people were interested in this topic. Almost every day people come to my blog by entering search terms related to „This is Water“. I see this as a positive sign.
 „Perks of Being a Wallflower““ is a book for adolescents. A book I read for the first time being fifteen or maybe sixteen. I read it over and over again. Stephen Chbosky tells the story of Charlie, who loves the band “The Smiths” and cries a lot. I read the book before every household had a computer and I love to remember myself walking through all kinds of musicstores with  „Perks of Being a Wallflower“ in my pocket trying to find CDs of the bands Charly listened to. –  Charly writes essays for his English teacher treating books such as  „To kill a mockingbird”, „The catcher in the rye“ or „Walden“. I remember that Ayn Rand is mentioned and I desperately tried to find one of her books in German. I still listen to CDs mentioned in books or try to find books mentioned in other books.
I have got an intimate relation to „Buzz Aldrin what happened to you in all the confusion“. This book is somewhat the sequel to „Perks of Being a Wallflower“ to me since the protagonists have much in common. Both characters are rather shy, like to stand in the second row and sometimes wish to be invisible. Feelings I can relate to.

To sum it up I can really recommend reading these three books. Of course they are very special to me. Nevertheless they have a deeper meaning, a message for our life. Where ever you go those silent companions you will never loose. They are not books you will put in your shelves to forget about them. „Buzz Aldrin what happened to you in all the confusion“ and „Pers of Being a Wallflower“ have been written at a time mobilephones or computers did not have the impact they have today. I don’t know how you feel but I like looking back at these times. Howard Jacobson describes a scene in which a women quickly takes a picture with a mobile – Johan Harstad describes this moment as a special event, the “Kodak-moment” which will preserve an important moment in one’s life. Similar appeals to the speech of David Foster Wallace in which I detect new aspects every time I read it. I just wish to pass my favourite literature on, inviting you to read and discuss these novels.

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Das wichtigste Buch in meiner kleinen Bibliothek ist ein kleines rotes Notizbuch. Dort habe ich über mehrere Jahre wichtige und für mich bedeutende Zitate aus Büchern und Bilder gesammelt. Leider sind die Eintragungen zunehmend sporadischer geworden, vor allem seitdem ich verstärkt die neuen Medien nutze. Und doch ist das Buch immer noch etwas ganz Besonderes für mich – ich blättere gerne durch die Seiten, lese dieses oder jenes Zitat und erinnere mich zurück an meine damalige Lektüre.

The most important book in my little library is a small red pocketbook. This book contains remarkable quotations, sentences I discovered in books within the last years. Unfortunately I did not keep up entering quotations. However I still enjoy looking at the pages thinking of the books these quotations come from, why I wanted to remember them.

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In Bücherforen wird gerne und häufig nach Ranglisten und Hitlisten von Büchern gefragt, ich tue mich mit so etwas schwer. Eine Top 10 meiner Lieblingsbücher kann ich nur schwer aufstellen, da sich dies ständig wandelt und verändert – so eine Liste wäre stets nur eine kurze Momentaufnahme, ein „Kodak-Moment“. Was ich aber habe, ist eine Liste von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, bei denen ich ohne Zögern zum Buchladen rennen würde, wenn ihr neues Buch erscheint. Es gibt einige wenige, bei denen ich nicht nachdenken muss, sondern die den sofortigen Impuls auslösen, ihr neues Buch so schnell wie möglich zu kaufen. Bei den zuerst genannten Autoren laufe ich sogar Gefahr noch vor der Öffnungszeit vor dem dunklen Schaufenster zu stehen, um das Buch als erste in der Hand zu haben.

1. Jonathan Franzen
Nach „Die Korrekturen“ und „Freiheit“, kriege ich schon schwitzige Hände, wenn nur das Gerücht nach einem neuen Buch von Franzen aufkommt. Ich würde alles von ihm kaufen, selbst ein Sachbuch über das Beobachten von Vögeln, falls er irgendwann so etwas in der Art veröffentlichen wollen würde.
2. Jonathan Safran Foer
3. Richard Ford
4. Richard Powers
5. Tobias Wolff
6. David Mitchell
Jedes Buch mit dem Namen von einem dieser Autoren wandert umgehend und ohne zu zögern in mein Bücherregal.
7. Marisha Pessl
Ihr bisher einziges veröffentlichtes Buch “Die alltägliche Physik des Unglücks” ist bereits einige Jahre alt. Regelmäßig schaue ich bei Amazon, ob ein neuer Titel von ihr angekündigt wird. Jetzt endlich scheint es so weit zu sein, für den August 2013 ist ein neues Buch von ihr angekündigt, bisher aber leider nur auf Englisch, unter dem Titel „Night Film“.
8. Helene Hegemann
Auch wenn ich mit meiner Einschätzung höchstwahrscheinlich relativ alleine dastehe, hat mir ihr Roman „Axolotl Roadkill“ gefallen und ich hoffe sehr, irgendwann etwas Weiteres von ihr zu lesen.
Auf dem neunten Platz dieser kleinen Liste findet sich der norwegische Schriftsteller Karl Ove Knausgard, den ich durch seinen Roman „Alles hat seine Zeit“ entdeckt habe und für den ich alles stehen und liegen lassen würde, wenn ein neuer Titel von ihm erscheint – ein großartiger, wenngleich auch rätselhafter und kontroverser Schriftsteller.

In book portals one is often asked for hitlits of books to rank books according to which one considers best. I have difficulty in doing so. To me books are alive, they fit into periods of my life or they don’t, they are in transition, they accompany me and some leave me after a while. Did you ever re-read a book you enjoyed and somehow felt alienated the second time?  I do have a list of authors though for whose books I would immediately run into a bookstore. I already picture myself in front of bookstores prior to opening because I could not a wait the release of a book by one of the following authors:
1. Jonathan Franzen:  After reading  „The  Corrections“ and „Freedom“ I become exciting once I hear he might release a new book. I would probably read any book by Jonathan Franzen and even if it were about birdwatching.
2. Jonathan Safran Foer
3. Richard Ford
4. Richard Powers
5. Tobias Wolff
6. David Mitchell
Every book of those six authors I buy immediately for my library.
7. Marisha Pessl: The only book she published so far is “Special Topics in Calamity Physics” which is already a little older. I regularly check whether there are any information that she is about to write another book. In August 2013 „Night Film“ is supposed to be released (for me unfortunately in English only).
8. Helene Hegemann: Even if I stand alone with this oppinion I enjoyed her book „Axolotl Roadkill“. I very much hope to read more of her.
On the ninth rank I would place the Norwegian author Karl Ove Knausgard. I discovered him by reading the novel „A Time to Every Purpose Under Heaven“. A talented but also mysterious and controversial discussed writer.

***

Auf dem Dinas Blog findet ihr Maras Vorstellung von Karl Ove Knausgaard. Mara hat soeben auf ihrem Blog eine Vorstellung von Johan Harstad „Buzz Aldrin wo warst du in all dem Ducheinander“ veröffentlicht
On Dina`s blog you will find Mara`s introduction into life and work of Karl Ove Knausgard. Mara just published on her blog a review of Johan Harstad`s Buzz Aldrin Book.

Greetings to all of you
Siri and Selma, Bookfayries 🙂 🙂

Dublin`s Fine Libraries: Trinity College

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Siri + Selma

Siri + Selma

Reisender kommst du nach Dublin, musst du unbedingt das Trinity College besuchen, wo Samuel Beckett, Oliver Goldsmith, Bram Stoker und Oscar Wilde studierten.

When Bookfayries visit Dublin they have to visit Trinity College. Scholars of this university have been Samuel Beckett, Oliver Goldsmith, Bram Stoker and Oscar Wilde, just to mention the most famous ones.

Trinity College 149_Hanne Siebers

Das Herzstück der Universität ist die Alte Bibliothek von 1732 mit ihrem Long Room. Als wir ihn morgens halb verschlafen noch mit Dina und Masterchen betraten, hat uns sogleich der Geruch von altem Pergament und der Anblick all der wuchtigen Ledereinbände betört und schwuppdiwupp waren wir hellwach. Also in diesem 64 Meter langen Raum werden in 80 Alkoven auf zwei Stockwerken die wertvollsten der 200.000 alten Bücher dieser Bibliothek aufbewahrt. Und wie in Carl Spitzwegs Bild „Der Bücherfreund“ kletterte  gerade ein spitznasiger, bebrillter Studierender auf die Leiter, um ein Buch aus dem Regal zu ziehen und es gleich oben noch aufzuschlagen. Während Dina eifrig fotografierte, rechnete Selma flugs aus, wenn sie jede Woche ein Buch dieser Bibliothek lesen würde, bräuchte sie etwa 3200 Jahre, um alle Bücher des Long Rooms zu lesen. Zum Glück sind wir Buchfeen ja unsterblich.

The library of the Trinity College is over 250 years old and unchanched since. The next time you are in Dublin you should plan a visit to the Long Room (time for a Guinness afterwards). In this 64 metres long room you will find the most precious of the 200.000 books in 80 alcoves on two floors. Entering the Long Room we immediately felt this is our paradise on earth. Like in Carl Spitzweg`s painting „The Booklover“ a thin scholar with a pointed nose and spectacles was standing on one of the old wooden ladders searching for wisdom in an old volume. When Dina was eagerly taking pictures Selma was even more eagerly calculating that even she as an Bookfayrie would need 3200 years to read every book in this room if she would read one book weekly. But so what, Bookfayries are immortal.

Long RoomFoto: Hanne Siebers

Long Room
Foto: Hanne Siebers

Der Long Room ist leer, weil wir einen Fototermin vor der Öffnungszeit hatten. Unten im Bild seht ihr die Alkoven und dass sich auch hier die Reagalbretter unter gewichtigen Werken biegen. So ein Alkoven mit 50 Regalmetern, das müsst ihr wissen, ist die schickste Wohnlage für eine Buchfee.

There is nobody in the Long Room becauce we were booked for our photosession before opening time. In the following picture you see those alcoves with bending shelves under old wisdom. Such an alcove, with 50 running meters of shelving, is the most poshest address for a Bookfayrie.

Long Room_Alcove

Untersuche es [das Book of Kells] sorgfältig und du wirst zum Heilgtum der Kunst vordringen
Giraldus de Barri (12. Jh.)

Als größter Schatz dieser Bibliothek wird das “Book of Kells” betrachtet, „eines der ältesten Bücher der Welt“, wie Masterchen erklärte. Es enthält die vier Evangelien des Neuen Testaments und lockt jedes Jahr Hunderttausende Besucher an. Immer zwei der aufwendig illuminierten Seiten sind unter Glas zu bewundern. Alle drei Monate blättert ein Bibliothekar in weißen Schutzhandschuhen mit ehrfürchtiger Geste eine Seite weiter. Auf den beiden folgenden Bildern blättert jedoch Masterchen für euch 😉

Study the Book of Kells meticiously and you will reach the holy kingdom of art
Giraldus de Barri (12th c.)

The greatest treasure of this library is The Book of Kells, „one of oldest book of mankind“, as our Master was explaining. It`s an intricate illuminated text of the four gospels and a touristic highlight of Ireland attracting hundered thousands of visitors each year. Two of the pages are on display under glas. A librarian turns the pages with white gloves and with a reverential gesture every third month. On the two following pictures our master is turning the pages for you – without gloves, oh dear.

(Für alle Bilder gilt: klick = groß)
(klick for enlarging, plaese) 

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Sieht toll aus, oder?
Diese Handschrift ist um das Jahr 800 wahrscheinlich auf der Hebrideninsel Iona gefertigt worden und dann zum Kloster Kells (etwa 60 km im NW von Dublin) gebracht worden – es kann allerdings auch im dortigen Scriptorium geschrieben worden sein. Wahrscheinlich scheint uns jedoch, dass es von den Mönchen auf Iona vor den Wikinger gerettet worden ist (nur wohl weniger dramatisch als die Rettung der Manuskripte aus dem Kloster St. Gallen durch Wiborada, die dafür zur Schutzheiligen der Bibliotheken und Bücherfreunde gekürt wurde). Der lateinische Text auf 340 Pergamentblättern ist mit 678 Miniaturen, kunstvoll gestalteten Initialen und Symbolen reich illuminiert. Eine Besonderheit sind die ursprünglich leeren Seiten, auf denen Urkunden des Klosters Kells aus dem 12 Jh. niedergeschrieben wurden.

Looks breathtaking, doesn`t it.
This masterpiece of the art was (probably) written and illuminated on Iona (Hebredies) around 800. It was taken to the monastery of Kells (about 60 km NW of Dublin). A few historians reckon it to be written in the scriptorium of Kells. We Bookfayries are very sure, that it was written by the monks of Iona and saved of Viking rage to Kells (probably not as dramatic as the saving of the manuscripts by Wiborada at St. Gallen who became the patron of libraries and booklovers for it). The text is written in Latin on 340 parchment pages and highly illuminated with 678 miniatures, initials and symbols. Extraordinary are the original blank pages which were used to write down deeds of the Kells monastery in the 12th century. 

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Das hatten wir Buchfeen eifrig in Masters dicken Werken zur sogenannten „insulären Buchkunst“ recherchiert. Aber, ehrlich gesagt, was wir genauso spannend fanden, ist die Geschichte dieser Handschrift. Stellt euch vor, sie wurde 1007 aus der Klosterkirche zu Kells gestohlen. Nicht dass die Diebe frühe Buchsammler waren, sondern sie waren hinter seinem wertvollen Einband her, der heute als verloren gilt. Also die Diebe haben das Buch vergraben, aber erstaunlicherweise wurde es kurz danach wiedergefunden. Selma meinte, da sei sicher Verrat im Spiel gewesen. Auf jeden Fall war das Buch wieder da und Cromwells Soldaten brachten es dann 1654 nach Dublin in Sicherheit. Wir können euch sagen, dies war ein großes Glück, denn eigentlich waren Cromwells Leute jeder Abbildung feindliche Bilderstürmer.

All this we read in Masters big volumes about the art of illumination and the Celtic Island Style. But equally thrilling is the history of this book being stolen in 1007 from the church of the Kells monastry, hidden in the ground and found later. Those thieves have not been booklovers, not at all, they were after the precious stones and the gold of the binding, which is still lost. In 1654 troops of Cromwell took the book to Dublin to save it. Oh dear, that was lucky, because the Cromwell people were iconoclasts – but that book was too holy to be touched, we think.   

BookofKells_Coll2

Masterchen erklärte zum Buch selbst: „Wahrscheinlich aus Sparsamkeit wurde es in platzsparenden Minuskeln geschrieben. Es war schon teuer genug, für das Pergament die Haut von 150 Kälbern zu bekommen und dann noch die Farbpigmente. Bei ihnen sparte der Illustrator nämlich keineswegs, statt des üblichen Indigos benutzte er ein Lapis Lazuli Pigment, das damals den Wert von Gold überstieg.  Er malte in stark konturierten Farben flächig stilisiert, also ohne Perspektive wie im byzantinischen Stil.“ Uns Buchfeen haben speziell die verschlungen Verzierungen fasziniert. Masterchen hatte uns nämlich zuvor von dem Bonner Kunsthistoriker Günter Bandmann erzählt, der meinte: „Das Zauberreich des Mittelalters ist das christliche Paradies, das durch Ornamente vergegenwärtigt […] wird.“ Auf dieses Zauberreich waren wir gespannt.

Our Master explained: „The Book of Kells is written in minuscles to save space probably because of the lack of money. It was expensive enough to buy the parchment for which skins of 150 calves were needed. And then think about the pigments! The illustrators did not save there. Instead of indigo they used lapis lazuli (a precious stone) which was in their times more valuable than gold. The illustrations are all painted in contrasting colours and don`t show perspective like in the Bycantine style of that time.“ The German art historian Günter Bandmann wrote: „The medieval realm of magic has been the christian paradise which was represented by ornaments“. We Bookfayries were so keen exploring this magic!   

BookofKells_Coll_1

Dazu muss man, wie wir jetzt wissen, sich die Chi-Rho-Seite (Initialseit, fol. 34r, zu Beginn des Matthäus-Evangeliums, mit dem Monogramm Christi XR) anschauen (unteres Bild). Na, was entdeckt ihr denn alles da? Klar doch, diese Seite ist das erste Suchbild der Buchgeschichte. Gelehrte nehmen an, dass zur Erstellung dieser Seite der Illustrator mehr Zeit gebraucht hat als für die Gestaltung all der übrigen Seiten des Book of Kells.

We knew to experience this magic we had to drown into the Chi-Rho-page (the beginning of the gospel of Matthew with Christ`s monogram XR).
What do you see in following picture? Well, we suppose this is the first rebus (puzzle picture) in the history of books. It took the illustrator more time for producing this one page than producing the rest of the book.

ChiRhoa

Wir wurden fast wirr im Kopf, selbst unsere buchgewohnten Feenaugen verdrehten sich angesichts dieser verschlungenen geometrischen Formen. Erst beim näheren Hinschauen entdeckten wir Geschichten realistisch und ganz klein in diese Verschlingungen eingefügt. Ein Otter hat dort einen Lachs gefangen, eine Mäusefamilie knabbert an einer Oblate und die Katze lauert schon, der Leib Christ darf natürlich auch nicht fehlen. Das alles soll die Einheit unseres Kosmos ausdrücken, denken wir. Nicht nur wir Buchfeen vermuten magische Praktiken des Schnur- und Knotenzaubers als Ursprung dieser Verschlingungen.

We went crazy and even our Bookfayrie eyes, being used to watch illustrations, gave up following these intertwined shapes. If you enlarge this page you will discover whole stories told in tiny pictures. An odder caught a salmon, a family of mice is nibbeling a host while the cat is waiting, and, of course, the body of Christ is there, too. All this is supposed to show the unity of our universe – at least we think that. And not only we Bookfayries believe that the origin of all this is the ancient magic of knots and strings.

Einige behaupten, im Book of Kells sei eine Warnung versteckt, die jedoch bislang keiner gefunden hat. Wir finden das zwar spannend, aber zugleich klingt uns das zu sehr nach Weltuntergangsphantasien, die z.Zt. wieder in esoterischen Kreisen beliebt sind. Weiteres darüber könnt ihr hier lesen. Die Abbildung weiterer Seiten und Kommentare findet ihr hier und, wenn euch dieser Artikel gefallen hat, vergesst nicht Dinas Blog mit mehr Bildern vom Long Room und deutschem und englischem Text zu besuchen.

Some speculate about a hidden warning in the Book of Kells. But nobody has found it yet. Thrilling isn`t it? But we believe these speculations are apocalyptic phantasies which are very much en vogue at the moment. If you really want to read more about it do it here, please (in German). Some more pages of the Book of Kells with English explanations you will find here (in German) and don`t forget visiting Dina`s blog where she shows a lot more pictures of the Long Room with English and German text.

Nun aber Schluss mit all den mittelalterlichen Schriften. Es verabschieden sich lieb die Buchfeen
That`s enough of medieval manuscripts, isn´t it. With love
Siri und Selma

Dublin`s Fine Libraries: The Royal Irish Academy and Cathach Books

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Siri + Selma

Siri + Selma

Mit Ehrfurcht näherten wir Buchfeen uns der Royal Irish Academy (RIA), einer edlen Gesellschaft von Wissenschaftlern, die 1785 gegründet wurde. Masterchen erzählte, dass ein Mitglied in dieser Gesellschaft zu werden,  die höchste wissenschaftliche Auszeichnung Irlands ist. Naja, ehrlich gesagt, schmückt sich die RIA mit fremden Federn, indem sie Goethe, Herschel, Darwin, Planck, Bohr, Heisenberg und Pavlov, um nur einige zu nennen, aufnahm – clever, nicht?! In ihrem Gebäude in der Stadtmitte Dublins auf der Rückseite des Trinity College beherbergt sie eine Bibliothek, die für den Forschenden frei zugänglich ist. Den Tipp, diese Bibliothek zu besuchen, bekamen wir bei Sweny`s. Vielleicht erinnern sich einige von euch an den „Ulysses“ von Joyce? Wir glauben, es ist im 4. Kapitel, wo Leopold Bloom für Molly diese Zitronenseife kauft, die bis heute noch bei Sweny`s feilgeboten wird? Ihr seht in Dublin kann man Joyce nie entkommen. Also dort bei Sweny`s, eine kühne Mischung von Drogerie und Antiquariat, traf Masterchen den Regisseur Paddy O`Dwyer, der in seiner Jugend einige Brecht-Stücke inszeniert hatte und jetzt Joyces Geschichten aus „Dubliners“ für das Theater umschrieb und witzig inszenierte. Wir sahen „Die Mutter“. Ihr könnt euch denken, dass Masterchen sich in diesem seit Joyces Zeiten nicht veränderten Laden festquatschte, bis wir endlich auf unser Drängen hin zur RIA weitergehen konnten. Wollt ihr mehr über Sweny`s wissen? Klickt bitte hier.

With humble reverence we bookfayries approached the Royal Irish Academy (RIA), which was founded in 1785. Our Master had told us to be elected to this Academy is the highest public recognition of academic excellence in Ireland. Well, this Academy acted rearly clever: It made Goethe, Herschel, Darwin, Planck, Bohr, Heisenberg und Pavlov, just to name some the scientific heroes, to its members. The building of the RIA is situated downtown Dublin on the back of Trinity College. Here we found a working library where the students can read the collected books and manuscripts. We were recommended this RIA library in Sweny`s shop. Does that ring a bell? In the forth chapter of „Ulysses“, if we remember correctly, this shop is mentioned: Leopold Bloom buys there the lemmon soap for Molly, a sopap that can be still puchased there. This shop is worthwhile visting. It`s a crazy mixture of a chemist`s and an antiquarian bookshop that hasn`t changed since Joyce`s times. And right here our Master met Paddy O`Dwyer director who directed Brecht`s plays in his youth and now did rewrite Joye`s short stories („Dubliners“) for the theater to direct them. We saw „The Mother“,, which was really fun. If you want more infos about Sweny`s click here, please. 

Library RIA Collage by Hanne Siebers

Ihr findet hier die weltweit größte Sammlung irischer Manuskripte (allerdings gibt es da auch nicht so viele ;-)). Eine Besonderheit ist der „Cathach“, ein lateinisch geschriebener Psalter aus dem 6. Jh., der angeblich von St. Columban geschrieben wurde. Das älteste irische Manuskript ist das „Leabhar na hUidhere“ (Das Buch der falben Kuh) ein mit typischen Seitenverzierungen illuminiertes Manuskript aus dem frühen 12. Jh. Es gilt als älteste Schrift in Irisch. Dort wird die Geschichte einer Kuh erzählt, die Ciaran, ein Student, zu seinem Lehrer St. Finian ins Kloster Clonard mitbrachte. Die nährte Schüler und Lehrer. Ihr Stall wurde, als sie starb, als Relique verehrt. Verständlicherweise zeigte man uns Buchfeen, die diese Gesichte ulkig fanden, nur eine Seite dieses größten Schatzes der Bibliothek, den Dina nicht fotografieren durfte. „Naja“, sagte Selma tröstend, „da waren doch eh nur keltische Schnörkel und Unleserliches zu sehen.“

Here we found the largest collection of Irish manuscripts in the world (we couldn`t read a thing ;-)). The greatest treasure is the „Cathach“ a sixth century psalter reputed to have been copied by the famous St. Columba – but that`s in Latin (thank god!). The oldest maunscript in Irish is the „Leabhar na hUidhere“ know as the Book of the Dun Cow – not that phantasy novel by Walter Wangerin written in 1975 but an early 12th century manuscript. Unfortunately we weren`t allowed to take photographs and only one page was shown to us by the sterne librarian. „Doesn`t matter“, comforted Selma, „It`s just illuminated with those intertwined Celtic twirls.“ The story has it that a student brought with him a cow when he went to study with his teacher St. Finian. This dun cow was an ecellent milker feeding all the students of St. Finian and himself. When that cow died its hide was kept as a relic.

RIA_Dublin_Hanne Siebers

Schaut, ganz links auf dem Bild oben sucht Masterchen die katalogisierten Handschriften. Er staunte nicht schlecht, dort in der Sammlung des Büchersammlers A.G. Moore Briefe von Charles Darwin zu finden und sonst noch eher nicht so spannende Dokumente der Gilde von St. Anne (eine mittelalterliche religiöse Vereinigung in Dublin) aus dem 13. Jh. Noch mehr erstaunte ihn jedoch sein Fund, dass 1852 das Akademiemitglied George Knox Goethe in Weimar die Urkunde seiner Ehrenmitgliedschaft überreichte. Da war Goethe leider schon 30 Jahr tot. „Ob Knox wohl Spiritist war?“, fragte Selma kichernd. Masterchen fragte darauf bei der Akademie per E-Mail an, wie das sein könne und wartet bis heute auf eine Antwort.

Look in the picture above on the very left you see our Master researching the catalogue of manuscripts. He was amazed finding among the famous collection of A.G. Moore letters of Charles Darwin besides not that interesting deeds of the Guild of St Anne (a religous group in Dublin) from the 13th century. But even more amazed him reading that George Knox (member of the RIA) delivered the Academy`s certificate of honorary membership to Goethe. By that time Goethe had died 30 years ago. „Probably this Knox was a spiritist“, was Selmas commentary with a big smile. Our Master did send an email to the Academy how could that have been but he is waiting for an answer still.

CollageRIA_HS

Ihr seht, dass diese Bibliothek sehr frequentiert ist. Es sind auch ständig mehrere Bibliothekarinnen für Suchprobleme ansprechbar, wenn auch der computerisierte Katalog übersichtlich gestaltet ist. Selbst die alten Bücher sind frei zugänglich und die Raritäten sind in Glasvitrinen zu bewundern. Dürfen wir euch zu einem Rundgang in dieser Bibliothek einladen? Dann klickt ganz schnell hier.

You see it`s a much frequented library. All the time there are librarians to help and the catalogue is very well computerized. You have free access even to the old books. Rarities are exhibited under glas. May we invite you to a guided tour of this library? Then be quick and click here.

Viel interessanter fanden wir gleich gegenüber der RIA Cathach Books, eines der führenden Antiquariate Europas. Wir bekamen großes Flügelflattern, als wir all die Schätze dort sahen. „Cathach Books beliefert Sammler aus aller Welt“, erklärte Masterchen erstaunlich kurz, ihn hatte bereits die Auslage im Schaufenster die Sprache verschlagen.

Much more interesting was Cathach Books for us situated just opposite of the RIA Library. Cathach Books is one the leading antiquarian bookshops in Europe. „It provides collectors with rarities worldwide“, was Master`s short comment because actually he was speechless seeing all those treasures in the shop window.

Cathach BookshopFoto: Hanne Siebers

Cathach Bookshop
Foto: Hanne Siebers

Wir stürmten sogleich in den Laden und erkundigten uns lieb, wie viel solche Erstauflagen berühmter Dichter kosten würden – ihr wisst als Weihnachtsgeschenk für Masterchen und Dina. Aber ach und weh, unsere Fayrietaler reichten nie und nimmer. Erstausgaben von Joyce und anderen berühmten Dichter kosten zwischen 30.000 und 50.000 €. Für diese Erstausgabe von Joyce unten im Bild muss man z.B. schlappe 45.000 €  hinblättern. Es gibt auch illuminierte Handschriften hier zu erwerben, die aber noch um einiges teurer sind.

We bookfayries echanged a quick look of understanding before we stormed the shop. We couldn`t wait to ask how much such first editions of famous authors would be – thinking of a Christmas present for our Master und Dina. But, oh dear, what a pity, our FayrieDollars couldn`t even buy one page. The friendly told us that such first editions cost between 30.000 and 50.000 €. For this first edition of „Ulysses“ (you see in the following picture) we had to pay 45.000 €, puh – but understandable. Very rich bookfayries – not us – could even buy illuminated manuscripts at Cathach (well, nomen est omen).

Cathach Books2

Gleich am Eingang fanden wir eine Postkarte von Masters Helden Sir Ernest Shackleton. In den gefüllten Regalen gab`s signierte Erstauflagen und limitierte Sonderauflagen von allen Werken von Joyce, von Willam Butler Yeats, Oscar Wilde (dessen Haus und Denkmal gleich um die Ecke von Sweeny`s liegt) und Samuel Beckett, neben ausländischen Autoren von Rang und Namen. Als wir uns von diesen Schätzen losreißen konnten und hochflatterten, sahen wir das bemalte Fries in diesem Antiquariat, in dem eine freundliche Dame uns die Raritäten zuvor stolz gezeigt hatte.

We found a postcard of one of Master`s heros Sir Ernest Shakleton just at the entrance. The shelves were filled with signed first editions and special editions from nearly all works by Joyce, Willam Butler Yeats, Oscar Wilde (whose house and statue you find just around the corner from Sweeny`s) and Samuel Beckett next to other famous non-Irish writers. Dina was first one of us noticing the pictures in the frieze of that art nouveau shop. 

NG_Cathach

Cathach Books brachte es sogar auf die Titelseite von Masterchen Lieblingszeitschrift, der National Geographic, wie ihr oben seht.

Cathach Books made it even to the front page of National Geographic, our Master`s favourite magazine.

Als letzte Bibliothek Dublins werden wir euch das nächste Mal den berühmten Long Room der Bibliothek des Trinity College vorstellen, in der das „Book of Kells“ zu bewundern ist.

As the highlight of Dublin`s libraries we will finish with the Long Room of the famous library of Trinity College, the home of „the Book of Kells“.

Liebe Grüße
Greetings from the bookfayries
Siri und Selma 🙂 🙂

Thanks to Dina for the pictures 🙂

Dublin`s Fine Libraries: Marsh’s Library

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Siri + Selma

Siri + Selma

Preface
Thanks a lot for all the English native speakers visiting our bookfayries-blog. Great 🙂 For an easier for understanding we will write our texts in German and English. First in German because that`s our fayrie language and then in English a kind of summary of every paragraph. Is that okay?
Welcome! Have fun, looking at Dina`s pictures  and reading our scribbles 🙂

***

Huch, hier schreiben endlich wieder wir, die emsigen Buchfeen Siri und Selma. Wir stellen euch jetzt unsere Lieblingsplätze vor, nämlich Bibliotheken im schönen Dublin. Da fangen wir gleich mit der altehrwürdigen Marsh`s Library an. Diesen Erzbischof Narcissus Marsh (1638-1713, der wirklich ein Narziss war) müsst ihr euch als gebildeten Büchersammler vorstellen mit einem regen Interesse speziell an den Naturwissenschaften. Das war damals, erzählte uns Masterchen, keineswegs unüblich. Viele höhere Kleriker beschäftigten in Marschs Zeiten mit Alchimie, die wir als Vorläufer der modernen Wissenschaft sehen.
Diese Bibliothek ist eine typische Gelehrtenbibliothek der damaligen Zeit, die seit 300 Jahren fast nicht verändert wurde. Wir standen leider dreimal vor dem verschlossenen Tor – auch Buchfeen müssen bei ihren heiligen Plätzen stets dreimal anklopfen, bevor sie eingelassen werden, was schon der geehrte Alchimist Doktor Faustus wusste -, aber als wir dann den L-förmigen Büchersaal betraten bekamen wir Flügelzittern. Ihr seht am letzten Bild deutlich, dass sich die Regale biegen unter Last von 25.000 Büchern aus dem 16. bis frühem 18. Jh. aus allen Wissenschaften. Dieser Marsh war ein Ordnungsmensch und interessierte sich sehr für Mathe und Physik. In einigen uralten Mathebüchern könnt ihr Randbemerkungen von Marsh lesen (wenn ihr sie lesen könnt ;-)). Marsh hat im Ggs. zu einigen heutigen Sammlern wie Umberto Eco seine Bibliothek benutzt.

This is the library of Archbishop Marsh which hasn`t much changed in last 300 years. Marsh was like many of his colleages interested in science, especially in mathmatics and physik. You find notes in some of the old books which shows that Marsh used this library like Umberto Eco and unlike some modern collectors of rare books. Well, this library stores 25.ooo volumes from 16th to the early 18th century.


Wir fanden hier schönste und besterhaltene Bücher englischer Drucker wie Berthelet, Daye, Notary, Pynson, Siberch und Wolfe, dazu noch 300 Handschriften, die wir uns aber nicht anschauten. Übrigens studierte nicht nur Marsh hier sondern auch Jonathan Swift, ja der, der mit dem satirischen Roman „Gullivers Reisen“ weltberühmt wurde. Er war sogar Verwalter dieser Bibliothek.

You find the printing products from the the earlies English printers here like Berthelet, Daye, Notary, Pynson, Siberch and Wolfe. It stores 300 manuscripts as well. Not only Marsh used this library frequently, it was Jonathan Swift the author of the satiric novel „Gulliver`s Travels“ who not only studied here, he has been the supervisor of this library also.

Ihr seht ja hier die Glaskästen. Masterchen war entzückt, dort Werke zu finden, die seiner Zeit die Welt veränderten. Wir sahen:
These Books changing the world we found remarcable:

Apian, Peter: Cosmographica (Köln 1574): Apian war ein deutscher Kosmograph und Mathematikprofessor in Ingolstadt, wo die Illuminaten herkommen (ob er auch einer war?). Apian erklärt das ptolomäische System des Kosmos, das bald darauf sein Ende finden sollte. Er beschäftigte sich mit Navigation, allerdings auf Grundlage einer falschen Vorstellung unseres Planetensystem. Deswegen erlitten so viele Schiffbruch.
The German cosmographer Apian has been professor of mathematics at Ingolstadt/Bavaria. It was bestseller translated in at least four other languages besides Latin. This is the well preserved English edition, funnily enough printed at Cologne/Germany. Apian provides an introduction in Ptolomaic philosopy that soon after came to an end. We wandered how he could write a paragraph about navigation based on the wrong cosmological theories. We understood, therefore so many sailors shipwrecked.

Galilei, Galileo: Systema cosmicum (London 1663): Galileo, der das Teleskop als erster benutzte, versetzte dem ptolomäischen System den Todstoß, wenn auch die Kirche noch einige Zeit an ihm festhalten solte. Übrigens entgegen aller Vorurteile hat die Kirche in Person von Kardinal Barberini Galilei keineswegs schlecht behandelt. Er bekam wie wir auch manchmal von Masterchen Hausarrest. Mit diesem fein bebilderten, exzellent erhaltenen Buch setzte sich das heliozentrische Weltbild durch. Wir waren völlig erstaunt, dieses Buch in der Bibliothek eines Erzbischofs zu finden. Wisst ihr warum? Es wurde gebannt.
Tycho Brahes Werk „Astronomiae instauratae mechanica“ (Nürnberg 1602) lag gleich neben seinem Zeitgenossen Galilei. Von Brahe erzählte uns Masterchen, dass in einem Duell in Deutschland seine Nase verlor. Und nun? Er ließ sich aus verschiedenen Metallen eine für jeden Tag der Woche fertigen. Findig dieser Kerl, der Zeitgenossen zufolge ein Raufbold war. Uns haben die feinen Illustrationen angezogen.
It was actually Galileo who replaced the Ptolomaic geocentric system with his heliocentric model. The church didn`t like that at all and banned his book what didn`t mean that an Archibishop wasn`t allowed studying it in his library. Marsh has been quite liberal, he owned several editions of Galileos work in his library.
Brahe was an contemporary Danish aristrocat famous for his fighting. In a duell in Germany he lost his nose and got several noses made of metall.  Altough Brahe had built an excellent oberservatory he followed the Ptolomaic idea of the earth in middle of our universerse, a centre um which all the planets were circuling around. 

Kepler, Johannes: Prodromus dissertationum cosmographicarum (Frankfurt/Main 1621): Eine gut erhaltene Ausgabe, bei der uns bes. Keplers Vorstellung der platonischen Körper (Gleichflächner) interessierte. Masterchen erklärte uns langmutig die Abbildung der ineinandergeschachtelten platonischen Körper. Wir machen es kurz, nach Kepler ergibt sich bei dieser Schachtelung, dass die Mittelsenkrechten der Körperflächen eine Zentrallinie schneiden und zwar in dem Verhältnis der Entfernung der Planeten voneinander. Habt ihr das verstanden? Wir auch nicht. Aber hier die Abb. dazu

Also so sieht es aus. Masterchen hat das vor Zeiten abgemalt. Es steht in seiner Lexikon-Bibliothek.
Kepler has been an influential German cosmograph who believed in the harmony of the cosm. His famous plate (you see above) show the so called „Platonische Körper“ in their relation to the structure of our universerse. Kepler did not only write science he is seen as one of early science fiction writers, too.

Was fanden wir noch? Eine schöne Aristoteles Ausgabe (Venedig 1550) mit einem Kommentar des arabischen Gelehrten Ibn Rushd. Es soll die letzte Ausgabe mit diesen Kommentaren sein, wie der Herausgeber Tommaso Giunta versicherte, da Christen diese Kommentare für „trash“ hielten. Dann eine Ausgabe von Francis Bacon (Oxford 1640), der Aristoteles angreift und auf Empirie setzt, was damals skandalös war. Und dann diese berühmten „Discours“ von René Descartes, mit denen es Schluss mit Aristoteles war. Aber Descartes auch, der nämlich bei der klugen Königin Christina von Schweden als Hofphilosoph lebte und dort an Lungenentzündung starb. Einige meinen übrigens, er sei vergiftet worden.
Whatelse did we find: An Aristotle-edition (1550) with the comments of the famous Arabic scholar Ibn Rushd, thought of as the last book with his commants. And then a Francis Bacon edition (1640) and a René Descates edition (1658) both books are the first ones contradicting Aristotle by using empiristic methods. A revolution in the world of science.

So schön gebundene Bücher stehen leider nicht in unserer Bibliothek, dagegen ist unsere Wohnstätte auf Regalbrett drei und vier wie sozialistischer Plattenbau 😉
Also, in solcher Umgebung geht unser Buchfeenherz auf 🙂

This world we love. Shall we say more …
Unfortunately we haven`t such nicely bound old books standing in our library. It`s a pity we haven`t had an collector of old books in our family 😦

Jetzt bedrängen wir Masterchen, dass er auch solch eine feine Leiter baut. Nicht dass wir Buchfeen die brauchen, wir können ja schweben und flattern, aber Masterchen und Dina würde die helfen.

Now we want our Master to provide such a wooden ladder, no, not for us, fotunately we are winged, but for him and his beloved Dina.

Eine Besonderheit dieser ehrwürdigen Bibliothek sind die drei Lesezellen oder Alkoven, die ihr in der Collage unten (oben in der Mitte) seht. Wer seltene Manuskripte oder Bücher lesen wollte, wurde in diese Zellen eingeschlossen. Außerdem waren zu Beginn der Bibliothek seltene Bücher angekettet. Das ist aber noch harmlos, im 13. und teilweise noch im 14. Jh. wurden in Mitteleuropa zwar illuminierte Handschriften ausgeliehen, aber als Pfand musste der älteste Sohn mitausgeliehen werden.
In the middle of the following collage you see the wired alcoves where readers of rare books were locked. Originally many of the books were chained to the shelves. That`s quite a human method because in the 13th and 14th century you had to lend out your son if you wanted to borrow one of the illuminated manuscripts.  

Marsh`s Library

Marsh`s Library
Collage und Fotos: Hanne Siebers

Mit liebe Grüßen vom kleinen Dorf am großen Meer, wo wir gerade daran arbeiten, über die Chester Beatty Bibliothek zu schreiben, die von Marsh`s Library übrigens eine Sammlung alter orientalischer Schriften bekam. Beim Beitrag über die CB Library werden wir uns mit der Entwicklung des Buchs beschäftigen. Warum wir so emsig sind? Wir bekommen von Masterchen 50 Fayrietaler Taschengeld für die Beiträge und überhaupt …

Love from our little village at the big sea where we working on an article about the Chester Beatty Library. You`ll read that soon. It will be about the development of books.
Why are we doing all this? We are getting fifty Fayrie-Guineas for every arcticle from our beloved Master and we love it 🙂

Also bis bald
die Buchfeen Siri und Selma 🙂 🙂

Ach, übrigens und überhaupt:
Wir Buchfeen fänden es supermagetoll, wenn ihr uns Beiträge über eure Lieblingsbibliotheken schicken würdet, die wir auf unseren Buchfeenblog hier veröffentlichen würden. Es kann auch eure eigene Bibliothek sein. Und mit Fotoknipsis, bitte 🙂 an mail(at)kbvollmar.de. DANKE! 🙂 Ach und  noch `was: Auf Dinas Blog könnt ihr noch zwei Collagen von dieser zauberhaften Bibliothek sehen – so jetzt ist aber Schluss, puh!

Last not least I would be extraordinary great if you could send pictured articles about our favourite library, even if it is your own. We would  publish them here. Please send to: mail(at)kbvollmar.de. A big thank you 🙂 You will find more pictures on Dina`s Blog.  

Dublin`s Libraries, Teaser

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Fortune favours the brave
Irish saying

As it is my birthday tomorrow the bookfayries Siri and Selma gave permission to be lazy 🙂 but nevertheless Dina and me were busy taking photographs at the Long Room in the Trinity College and Marsh`s Library. We were very lucky to get a permission for photographing there. Just to get a taste of it these two pictures for you and you and you as well 😉

I promise next week you will see und read more about Dublin`s libraries in several articles. Dublin is the chosen City of Literature this year (Unesco). A good choice, indeed!

From sunny Dublin greetings to you all
Klausbernd

Busy Dina and our happy bookfayries Siri and Selma are sending greetings too 🙂 🙂 🙂

(We signed a copyright agreement for both libraries for taking photographs. All rights for both pictures are restricted to Hanne Siebers only. Many thanks to Ms Anne-Marie Diffley of Trinity College Library for granting a license for taking photographs.)