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Masterchen privat

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Masterchen privat

„Schöne Kunst ist diejenige, die das hohe Ziel hat, die Menschheit zu veredeln, ihr das Schöne, Wahre, Erhabene zu zeigen, ihren Sinn für die Natur zu wecken, das Laster in seiner ganzen Hässlichkeit darzustellen mit einem Worte, den Menschen auf den Punkt zu erheben, für den ihn der Schöpfer bestimmt hat.“      Gottfried Keller

Der Master ist wieder unterwegs. Das ist eine gute Gelegenheit Euch meine Papierkorb-Bilder vom Master zu zeigen, bevor ich den endgültig leere. Oh, hoffentlich sieht Masterchen die nicht, aber der hat zum Glück gerade keine Netzverbindung. Diese Bilder hat er nämlich in einem narzisstischen Anfall zensiert, „bitte löschen!“
Ich frage mich jedoch: Was ist ein interessantes Bild? Auf jeden Fall muss das doch nicht „schön“ sein – oder? Und was macht denn überhaupt ein Bild schön? Und überhaupt, was ist schön?

Masterchen findet sich auf diesen Bildern gar nicht gut getroffen, wir sind da völlig anderer Meinung. „Schön, iiiih, das endet fast immer in starren Klischees“, meint Siri, „so etwas wie die gähnlangweiligen Illustriertenfotos oder schlimmer noch, jene gehübschten 08/15-Fotos der Bilddatenbanken, die bis zur Seelenlosigkeit bearbeitet sind.“

Aber ist Masterchen nicht wie jeder von uns: Er zensiert, was von seinem geschönten Selbstbild abweicht?

SiriFee empfindet das ganz anders: Schön ist das Ungewohnte, die Abweichung vom Erwartungshorizont – zugegeben, zu groß darf sie nicht sein, aber das ist sie doch bei diesen Bildern nicht – oder?

Ich habe Dina gefragt, was ein schönes Bild ausmacht. „Schön ist, was mir auf Anhieb gefällt. Das mögen Stimmungen, ungewöhnliche Kompositionen, Kontraste sein, wobei ein Bild auch „schön“ sein kann, einfach weil es schöne Erinnerungen abruft. So wie Tantchens Bilder in „Ferienzeit“.“
Siri meint – ungefragt (ja, meine Schwester ist oft vorlaut) -, dass „schön“ ein Feld-Wald-und-Wiesen-Wort sei, ein inhaltloses Adjektiv wie gut, nett, hübsch und erhaben zum Beispiel. Es sei ein Ausdruck, der bei Denkfaulen beliebt ist, erklärt sie mir, und setzt verschwörerisch grinsend hinzu „eigentlich kann man schön, gut und nett heute nur noch ironisch benutzen.“
Naja, das ist eben meine megakluge Schwester, aber wir „Normalen“ wissen doch ganz genau, ob wir ein Bild für schön oder hässlich halten. Erstaunlich ist, dass sich Mengen von klugdenkerischen Philosophen mit einer Definition von Schönheit herumplagten, mit der Hässlichkeit, die doch auch ihren Reiz hat, beschäftigte sich einzig Umberto Eco. In seiner bebilderten „Geschichte der Hässlichkeit“ stieß ich auf viele schön hässliche Bilöder. Da seid Ihr platt, nicht?!

Was meint Ihr denn, was ein Bild schön macht?

Liebe Grüße
Eure Selma BilderFee und Gruß von  Siri BuchFee und Dina

Über Dina

Notes on Seeing, Reading & Writing, Living & Loving in The North.

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