
Heute zum einhundertsten Todestag von Karl May am 30.3. ein richtig kerniges Zitat von ihm, das ich allerdings nicht gerade zu meinen Lieblingszitaten zählen würde:
„Worte sind für Kinder und Weiber; wir aber sind Männer und wollen Taten verrichten.“
Und das Erstaunlichste ist wohl, dass dies von einem Schriftsteller stammt.
Wie der Master liebe ich nicht Karl Mays moralistische Abenteuerromane. Wir haben auf unserer Ostreise fast gegenüber seinem Museum in Radebeul ein paar Tage gewohnt, aber weder Dina und der Master noch wir Buchfeen sind da reingegangen. Ob das daran lag, dass May Hitlers Lieblingsschriftsteller war (sorry, aber auch Bert Brecht las ihn mit Interesse, muss ich Selma BuchFee doch erwähnen)?
Aber er sah attraktiv aus, das muss ich schon sagen.
Und erstaunlich, Ernst Bloch bezeichnete Karl May als einen der besten deutschen Erzähler. Zumindest kann man Karl May nicht absprechen, dass er wie Joanne K. Rowling heute Jugendliche zum Lesen brachte.
Wie sein völliges Gegenteil Jean Genet begann Karl May im Gefängnis zu schreiben, in dem er dort nicht nur als Häftling die Bibliothek verwaltete und sich der Reiseliteratur widmete, sondern auch eine Liste der Titel und Sujets anlegte, worüber er schreiben wollte, die er später teilweise abarbeitete. Er war für einige Jahre der meistgelesene deutschsprachige Autor – naja, der Zeitgeist …
Am Ende seines Lebens war Karl May davon überzeugt, bei den Abenteuern Old Shatterhands dabeigewesen zu sein, manchmal meinte er auch Old Shatterhand selbst zu sein.
Und zum Schluss noch dieses Zitat Hellmuth Karasek (Über Karl May, Freuds Couch & Hempels Sofa):
„Ich habe den Radebeuler Schwadroneur des Nahen Ostens und Wilden Westens nie so verschlungen wie die meisten anderen Jungs, mir waren seine 600-Seiten-Schwarten zu wenig lustig und zu wenig Liebe drin, kein Sex.“
Mit lieben Grüßen
Euer Siri BuchFee
Die Frage ist, ob da Karl May spricht oder eine seiner Figuren – habe den Band nicht zur Hand, die Stelle steht in: Karl Mays Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. IV Bd. 4: In den Schluchten des Balkan. Herausgegeben von Hermann Wiedenroth und Hans Wollschläger. Nördlingen 1988, S. 349
Viele der zitierten Redewendungen zum Reden von Karl May stammen tatsächlich von seiner Figuren, also nur aus der Feder von Karl May.
Die Karl May-gesellschaft führt Buch darüber:
http://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/jbkmg/2002/81.htm
Liebe Grüße
Danke für den Hinweis!
Hier kann man kluge Gedanken zu Karl May lesen:
http://zettelsraum.blogspot.de/2012/03/karl-may-hat-das-alles-gar-nicht-erlebt.html
Lieber Mätes, hast du denn gerne Karl May gelesen?
Liebe Grüße Dina
Lieber Mätes, der Link ist fein, vielen Dank! Liebe Grüße Selma Buchfee
Der Karl kann ja nun nicht mehr beeinflussen ob ein Herr A.H. ihn gerne gelesen hat oder einige besser angesehene Menschen der Weltgeschichte… aber interessant ist es allemal, wer in seiner Kindheit Träumer genug war, mit Winnetou und Hadschi auf Weltreise zu gehen. Ich glaube, man muss versponnen genug dafür sein, um wie ich auf dem Baum sitzend im Geiste im fernen Kurdistan zu reiten Alles Spätere ist dann Pubertät und da ist dann bekanntlich alles ganz anders…meint die
Gartenfee
Kommentar von Pia (44): ich persönlich finde Blutsbruderschaft toll
Kommentar von Josi(15): Mama, ich war gestern in „Kampf der Titanen 2“, saugeil, das musst du sehn