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Archiv der Kategorie: Siris Zitate

Lesefrüchte von Siri BuchFee

Siris Zitat: Hawthorne

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SiriEasy reading is damn hard writing.

Nathaniel Hawthorne

Ich stieß auf Hawthorne (1804-1864) ganz zufällig  in Masterchens „Moby Dick“-Ausgabe, die diesem amerikanischen Klassiker gewidmet ist. Melville und Hawthorne waren Freunde, was wohl u.a. daran lag, dass Hawthornes Vater Seemann gewesen war, der auf See (am Gelbfieber) gestorben ist. Obwohl Hawthorne in Europa unter Buchfeen bestenfalls dem Namen nach bekannt ist, gilt er als einer der Väter der Kurzgeschichte und der amerikanischen dunklen Romantik, zu der auch Melville und Poe gezählt werden. Seine beiden Hauptwerke „The Scarlet Letter“ (1850, Der scharlachrote Buchstabe) und „The House of Seven Gables“ (1851, Das Haus der sieben Giebel) sind symbolisch überhöhte Darstellungen, die sich stark vom Realismus entfernt haben. Es geht Hawthorne in ihnen darum, das Denken und Fühlen seiner Personen zu erkunden. Wohl weil er aus einer puritanischen Familie stammte, sind seine Themen Schuld, Repression und Bigotterie. Im Gegensatz zu Poe und Melville finde ich Hawthorne langweilig zu lesen, obwohl ich mich beim Lesen von „Der scharlachrote Buchstabe“ – es ist ein A – bis zum Ende neugierig fragte, was dieses A, welches das Mädchen mit dem unehelichen Kind tragen muss, wohl bedeuten soll, ein Rätsel, dessen Lösung Hawthorne verweigert. – Aber das Zitat von ihm oben gefällt uns beiden Buchfeen Siri und Selma gut.

Nathaniel Hawthorne by Brady (from Wikipedia)

Nathaniel Hawthorne
(from Wikipedia)

For my English readers I probably do not need to write much about Nathaniel Hawthorne because many of you had to read his stories at school. Hawthorne is far less known in the non-English-speaking world, although his dark romantic stories are seen as classics like the novels of Melville and Poe. I actually  became curious reading some of Hawthorne`s stories because of his friend H. Melville. „Moby Dick“ is dedicated to him. I find Hawthorne`s highly symbolic style not really fun to read and his subjects guild and repression in a bigoted society a little bit boring. The only thrill was to find out what the scarlet letter A means in his novel „The Scarlet letter“. But Hawthorne doesn`t give an answer. But me and my sister Selma liked Hawthorne`s quote immediately.

Liebe Grüße vom heute stürmischen Meer
Greetings to you
Siri, Bookfayrie

Novemberzitat, Herman Melville

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Novemberzitat, Herman Melville

Whenever I find myself growing grim about the mouth; whenever it is a damp, drizzly November in my soul; whenever I find myself involuntarily pausing before coffin warehouses, and bringing up the rear of every funeral I meet … then, I account it high time to get to sea as soon as I can.

Hermann Melville, Moby Dick (1851)

Immer wenn ich merke, dass ich grämliche Falten um den Mund bekomme, immer wenn müder nieselnder November meine Seele erfüllt … dann halte ich es für die allerhöchste Zeit, zur See zur gehen, und zwar sofort.

So fängt Moby Dick an. Ja, wir Buchfeen sammeln erste Sätze …

Rockwell Kents Illustrationen zu „Moby Dick“

„Moby Dick: oder der Wal“in der Übersetzung von Friedhelm Rathjen:  die Version aus dem Zweitausendeins Verlag von 2004, mit 269 Illustrationen von Rockwell Kent (sehr gekonnt!), herausgegeben von Norbert Wehr. Im Anhang ein Essay von Jean-Pierre Lefebvre über “Die Arbeit des Wals”, zeitgenössische Dokumente aus dem Quellgebiet des Romans, u.a. von Owen Chase und Jeremiah Reynolds, ferner Melvilles Essay “Hawthorne und seine Moose” sowie sieben Briefe an Sophia Hawthorne und Nathaniel Hawthorne.
Das ist ein herausragend schönes Buch. Eines der besten, die der Buchmarkt an Moby-Dick-Ausgaben zu bieten hat. Es ist unser Favorit in Masterchens Bibliothek in der Ecke „Bücher der Meere“.
Die meisten Moby-Dick-Ausgaben (übrigens ähnlich wie bei Robinson-Crusoe-Ausgaben) sind nämlich gekürzt. Wir empfehlen, den ungekürzten „Moby Dick“ zu lesen, da sonst die Stilvielfalt dieses Werkes nicht mehr erkennbar ist.

Wahrscheinlich wisst ihr, dass Melville auf einem Walfänger fuhr, bevor er sein berühmtestes Werk schrieb. Im „Moby Dick“ kommt man dem Wal schon sehr nahe. Und zum Thema dieses großartigen Romans schreibt Melville selbst (Kapitel 87, Die Grosse Armada, Abs. 21):
„[…], denn es gibt keine Torheit der Tiere auf Erden, welche der Irrsinn der Menschen nicht unendlich weit übertrifft.“ Genau das wird an Captain Ahab, eine der bizarrsten Figuren der Weltliteratur, geschildert.
Noch eine Wendung, die wir im Buch anstrichen: Captain Ahab sucht u.a. eine Insel, die auf keiner Karte verzeichnet ist und nun Melvilles Kommentar „Die wahren Orte sind das nie.“
Und überhaupt, wir finden, „Moby Dick“ muss man gelesen haben.

Liebe Grüße an euch alle
die Buchfeen Siri und Selma und „Masterchen“ Klausbernd 🙂 🙂 🙂 aus dem Berliner Gartenhäuschen, das auch auf keiner Karte verzeichnet ist.
Wie immer herzlichen Dank von uns an Dina für die feinen Collagen.

Readers

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Da ich noch von meinem Unfall etwas schwach bin und mich mit Dina auf der deutschen Alpenstraße erhole, nur kurz aus dem Hotel zwei Zitate und von Dina zwei Collagen dazu.

And she is the reader
who browses the shelf
and looks for new worlds
but finds herself.

Laura Purdie Salas, BookSpeak!

I have a passion for teaching kids to become readers, to become comfortable with a book, not daunted. Books shouldn’t be daunting, they should be funny, exciting and wonderful; and learning to be a reader gives a terrific advantage.

Roald Dahl

Morgen werden wir nach Wertach/Allgäu fahren, wo W.G. Sebald geboren wurde, der dann speziell während seiner Zeit als Professor in Norwich zu großem Ruhm als Schriftsteller kam. Fühle ich mich gut, werde ich die Tage von unterwegs darüber bloggen. Aber, entschuldigung, zur Zeit genieße ich es, faul zu sein.

Ganz liebe Grüße von Klausbernd und Dina und seinen munteren Buchfeen Siri und Selma

Siris Lieblingszitate – Umberto Eco

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Siris Lieblingszitate – Umberto Eco

Zu seiner großen Freude hatte Masterchen von Dina Umberto Ecos reich bebildetes Buch „Die unendliche Liste“ geschenkt bekommen, das er unansprechbar sogleich lesen musste – so ist er eben. Wie bringt man Ordnung in die Welt der Dinge und Erscheinungen, das fasziniert Masterchen seit langem. „Ordnen ist Verstehen“, murmelte er gestern unwürdig mit vollem Mund beim Frühstück und genau darum handelt es sich bei diesem Buch.

Im 18. Kapitel „Die Listen der Massenmedien“ schreibt Eco über die Große Mutter aller Listen, das unendliche World Wide Web

das eben kein ordentlich verzweigter Baum ist, sondern Spinnennetz und Labyrinth, und das uns von allen Räuschen den mystischsten verheißt, den vollständig virtuellen, und uns wirklich eine solche Fülle an Informationen bietet, das wir uns vermögend und allmächtig fühlen, freilich um den Preis, nicht zu wissen, welches seiner Elemente sich auf die reale Welt bezieht und welches nicht, ohne Unterscheidung zwischen wahr und falsch.

Auf seiner Schulter sitzend habe ich mitgelesen. Sogleich bat ich ihn, diese Stelle anzustreichen, die verdeutlicht, dass das WWW eine unendliche und zugleich ungeordnete Liste ist, eine chaotische Aufzählung, die sich anbietet, mit ihr wie bei jedem Kosum seine fehlende Identität zu füllen. Ja, selbst dieser bärtige Rechtsanwaltssohn aus Trier hätte sich gewundert, wie weit heute die Entfremdung fortgeschritten ist.

Dieses 18. Kapitel fanden wir alle hier das beste in diesem Listenbuch. Bei anderen Kapiteln sagte mir mein Buchfeen-Feeling, dass die Listen bzw. diese Art der Listen nur wegen der Vollständigkeit aufgezählt wurden – das Buch ist eben selbst eine geordnete Liste.
Neben einer Einführung in jedes Kapitel werden außer den hervorragend ausgewählten Abbildungen auch immer längere Zitate aus der Weltliteratur angeführt, die ich für clever ausgewählt halte. Durch diese ausführlichen Textstellen las ich manchen Autor, von dem ich in der FayrieSchule zwar gehört hatte, in den ich aber als emsige Buchfee keine Zeit hatte hineinzulesen. So entdeckte ich z.B. Italo Calvino, der bislang ganz traurig, da ungelesen, auf Regalbrett 13 stand, jetzt liegt er neben meinem Kuschelbettchen. Auch mir bekannte Autoren sah ich auf neue Art.

Das Buch ist gleich aufgebaut wie Ecos „Geschichte der Schönheit“ und „Geschichte der Hässlichkeit“, die ich beide mit großem Genuss zusammen mit Masterchen las. Das scheint der Stil eines zeitgeistigen Buches zu sein: ein wenig eigener Text, viele Bilder und längere Zitate – „fast so wie beim Bloggen“, meinte Selma Buchfee.
Wer wie Masterchen die originelle Seite von Eco liebt, wird von diesem im Auftrag des Louvre geschriebenen Buchs enttäuscht sein. Das ist von „Der Name der Rose“ weit entfernt, aber Eco ist auch hier listenreich, er ist eben Eco, der zusammen mit Noam Chomsky zu den intellktuellsten Intellektuellen zur Zeit gezählt wird. Masterchen machte noch darauf aufmerksam, dass Eco und Borges – der von der Bibliothek von Babel, ihr versteht – eines Geistes sind.

Nun meint aber bloß nicht, Listen seien langweilig. Eine Liste zu erstellen, ist ein Abenteuer, das der Ordnung stets innewohnt.

Seid nachsichtig wenn ihr uns denen vergleicht
Die die Vollendung der Ordnung waren
Wir die wir überall das Abenteuer suchen

(Guillaume Appolinaire „Die hübsche Rothaarige“)

Liebe Grüße von
Siri, Buchfee 🙂

Siris Lieblingszitate: Carlos Ruiz Zafón

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Siris Lieblingszitate: Carlos Ruiz Zafón

„Jede Interpretation und Beobachtung der Realität ist notwendigerweise fiktiv.“
Carlos Ruiz Zafón “Das Spiel des Engels“

In Zafóns Roman „Das Spiel des Engels“, der sich rasend schnell in Spanien verkaufte, geht es um Realität und Wahrheit in einer Weise, dass der Leser wie die Hauptperson selbst nicht mehr wissen, was real ist und was Fiktion. Aber seien Sie unbesorgt, die Wahrheit versteckt sich – wie immer – in der Fiktion, wie es die Hauptperson gegen Ende dieses unterhaltsamen Romans ausdrückt. Es ist ein Werk voller versteckter und offener literarischer Anspielungen, wobei es den Lesegenuss nicht mindert, wenn man die Intertextualität, die nach Umberto Eco Bestandteil eines postmodernen Romans ist, nicht erkennt.

Wie Tantchen zum Welttag des Buches kommentierte, geht der Autor davon aus, dass Bücher eine Seele besitzen, die außer von der des Autors auch von derjenigen der Leser gebildet wird. Deswegen möchten Bücher von vielen gelesen werden, das stärkt ihre Seele. Tantchen würde sich sicher auch an den krimihaften Elementen dieses Romans erfreuen, wobei ich anmerken möchte, dass heute fast jeder Roman Krimihaftes aufweist. Ist das nicht eine literarische Monokultur?

Ruiz Zafón beschreibt, teils in Anlehnung an die „Bibliothek von Babel“ von Borges und jener Bibliothek aus „Der Namen der Rose“ von Eco, eine Bibliothek, die er „Friedhof der vergessenen Bücher“ nennt. Ob man gerade dort die besonderen Leseschätze findet, frage ich mich.

Der Friedhof der vergessenen Bücher spielt in den ersten drei bereits erschienen Romanen der Barcelona Tetralogie eine geheimnisvolle Rolle. In Zafóns Erstlingswerk und ersten Band dieser Reihe „Der Schatten des Windes“ wird diese Bibliothek eingeführt und weiterhin immer wieder auf sie verwiesen. Und wie ihr euch denken könnt, wenn Bibliotheken vorkommen, dann geht`s um Bücher. Besonders „Der Schatten des Windes“ und „Das Spiel der Engel“ sind Bücher über Bücher und der dritte Band „Der Gefangene des Himmels“, dessen deutsche Übersetzung für den 25. Oktober dieses Jahres angekündigt ist (wir lasen ihn neugierig, wie wir sind, auf Englisch), spielt in den späten fünfziger Jahren, einer Zeit, als Buchläden noch das kulturelle Zentrum einer Stadt waren. Als Buchfee las ich mit Glitzeraugen den Abschnitt darüber, was verloren geht, wenn die Bücher verschwinden und was man alles von Büchern lernen kann.

Wie bei vielen postmodernen Romanen sind die Erzählstränge komplex verwoben und so eignen sich die drei Romane Zafóns eher für das konventionelle Lesen, bei denen man sich abends ein bis zwei Stunden Zeit für die Lektüre nimmt. In der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit immer nur um die zehn Seiten zu lesen, würde den Leser im Labyrinth der unterschiedlichen Stories sich verlaufen lassen – speziell bei „Der Gefangene des Himmels“.

Als Buchfee faszinierte mich an den drei Romanen Zafóns wie ein Nachtrauern der „guten alten Zeit“, als Bücher noch geschätzt wurden, in einem modernen Stil präsentiert wird. Es macht mich froh, dass Zafóns Bücher über Bücher einen derartigen Erfolg in Europa haben. Das gibt doch zur Hoffnung Anlass – oder?

Herzliche Grüße vom kleinen Dorf am Meer
Siri Buchfee

Happy Birthday Hermann Hesse

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Happy Birthday Hermann Hesse

Hermann Hesse würde heute, am 2. Juli 2012, seinen 135. Geburtstag feiern. Masterchen und wir beiden Buchfeen Siri und Selma gratulieren.

Aber pssst! Bloß nicht weitersagen, Masterchen sortierte seine blaue Hesse-Gesamtausgabe aus, sie schlummert jetzt auf dem Speicher als Spielzeug der Spinnen neben einigen Eso-Klassikern. Dennoch meinte er kürzlich, „Das Glasperlenspiel“ sei noch heute lesenswert, da es eine Atmosphäre schildert, die ihn an Peterhouse – das älteste College in Cambridge – erinnert. Den größten Einfluss hatte jedoch „Steppenwolf“ – ein fragwürdiges Werk, das zeigt, warum Hesse häufiger C.G. Jung aufsuchte, nämlich um seine schweren Depressionen wegtherapieren zu lassen.

                                             

Hermann Hesse

(Das Gedicht wurde entnommen:  Hesse, Hermann: Zwölf Gedichte, o.O. (Zürich) 1930)

Siris Lieblingszitate: Rose Tremain

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Siris Lieblingszitate: Rose Tremain

Of all the counties in England, the easterly county of Norfolk, with its forests and marshes, its slowly moving rivers, it acres og plough, its miles of swampy lowland uninhabited by anything except newts, otters and water birds for whom it is an unchanging paradise, is surely one of the most silent in the country.

so beginnt Rose Tremain, die an der UEA (University of East Anglia, Norwich) kreatives Schreiben lernte und danach lehrte, ein Kapitel in ihrem historischen Roman „Music & Silence“ (deutsch: „Melodie der Stille“). Sie beschreibt verwickelte Hass- und Liebesgeschichten, die sich am bankrotten dänischen Hof zu Beginn des 17. Jh. abspielen. Was Tremain für diese Blütezeit des Walfangs vor etwa 400 Jahren, der im Roman am Rande vorkommt, über Norfolk schreibt, gilt auch noch heute – finde ich, die SiriFee.

Wer umfangreiche historische Romane liebt, dem kann ich „Music & Silence“ empfehlen, Dina und Selma fanden ihn toll, speziell wie aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird und diese so rührende Liebesgeschichte zwischen Emilia und Peter Claire … Aber, oh dear, Masterchen und ich sind beim Lesen eingeschlafen – obwohl Tremain mit Action keineswegs spart, zugleich aber auch ausführlich Details beschreibt (die ich so genau nun auch nicht wissen wollte).

Obwohl diese in Norfolk lebende Autorin  zu den führenden Autoren Englands gehört, ist sie in Deutschland weniger bekannt, wenn  auch einige ihrer Romane ins Deutsche übersetzt wurden.

Liebe Grüße aus Norfolk
Eure Siri Buchfee 🙂

Siris Zitat, Karl May

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Siris Zitat, Karl May

Heute zum einhundertsten Todestag von Karl May am 30.3. ein richtig kerniges Zitat von ihm, das ich allerdings nicht gerade zu meinen Lieblingszitaten zählen würde:

„Worte sind für Kinder und Weiber; wir aber sind Männer und wollen Taten verrichten.“

Und das Erstaunlichste ist wohl, dass dies von einem Schriftsteller stammt.

Wie der Master liebe ich nicht Karl Mays moralistische Abenteuerromane. Wir haben auf unserer Ostreise fast gegenüber seinem Museum in Radebeul ein paar Tage gewohnt, aber weder Dina und der Master noch wir Buchfeen sind da reingegangen. Ob das daran lag, dass May Hitlers Lieblingsschriftsteller war (sorry, aber auch Bert Brecht las ihn mit Interesse, muss ich Selma BuchFee doch erwähnen)?
Aber er sah attraktiv aus, das muss ich schon sagen.
Und erstaunlich, Ernst Bloch bezeichnete Karl May als einen der besten deutschen Erzähler. Zumindest kann man Karl May nicht absprechen, dass er wie Joanne K. Rowling heute Jugendliche zum Lesen brachte.

Wie sein völliges Gegenteil Jean Genet begann Karl May im Gefängnis zu schreiben, in dem er dort nicht nur als Häftling die Bibliothek verwaltete und sich der Reiseliteratur widmete, sondern auch eine Liste der Titel und Sujets anlegte, worüber er schreiben wollte, die er später teilweise abarbeitete. Er war für einige Jahre der meistgelesene deutschsprachige Autor – naja, der Zeitgeist …

Am Ende seines Lebens war Karl May davon überzeugt, bei den Abenteuern Old Shatterhands dabeigewesen zu sein, manchmal meinte er auch Old Shatterhand selbst zu sein.

Und zum Schluss noch dieses Zitat Hellmuth Karasek (Über Karl May, Freuds Couch & Hempels Sofa):
„Ich habe den Radebeuler Schwadroneur des Nahen Ostens und Wilden Westens nie so verschlungen wie die meisten anderen Jungs, mir waren seine 600-Seiten-Schwarten zu wenig lustig und zu wenig Liebe drin, kein Sex.“

Mit lieben Grüßen
Euer Siri BuchFee

Siris Lieblingszitate, Henrik Ibsen

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Siris Lieblingszitate, Henrik Ibsen

„Die Minderheit hat immer recht.“

Dieses Zitat hatte es auch Nansen angetan, nachdem er 1883 „Der Volksfeind“ gesehen hatte. Mit ihm wendet sich der Held des Stückes, Dr. Stockman, gegen die Diktatur der Masse – ja, ja, meinte Masterchen, wir sagten auch damals „Millionen Fliegen fressen Scheiße, haben sie deswegen recht?“ Well, well, so eine Ausdrucksweise gehört aber gar nicht für unseren elitären Master.

Mit herzlichem Gruß von
Siri Buchfee

Übrigens heute haben viele Autoren Geburtstag, wie mir Dina gerade sagte:

Ovid (20.03.43)
Hölderlin (20.03.1770)
Henrik Ibsen (20.03.1928)

Siris Lieblingszitate, Douglas Adams

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Siris Lieblingszitate, Douglas Adams

Isn’t it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?
„Genügt es nicht zu sehen, dass ein Garten schön ist, ohne dass man auch noch glauben müsste, dass Feen darin wohnen?“

Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxis

Man muss nicht glauben, dass Feen unten im Garten wohnen, aber hallo, man weiß es! Ich komm doch gerade von meinen Freundinnen im Garten …
Jeder weiß, ein Garten ohne Feen ist öd und leer. Allerdings, und dagegen wendet sich wohl Douglas Adams, werden wir armen Feen häufig so voll verkitscht, dass es uns weh tut. Und ehrlich gesagt, welche absonderliche Wesen hat nicht Douglas Adams als Arthur Dent (sein Held) alle in unserem aus der Mode gekommenen Universum am Rande der Milchstraße getroffen, diese Vogonen und Marvin, den depressiven Computer z.B.
„Abgefahren“ meint meine Schwester kopfschüttelnd.
„Na“, fährt Selma kichernd fort, „man muss uns Feen ja nicht ständig bemühen. Ich für meinen Teil wirke lieber im Hintergrund vom Regalbrett 3 aus, statt die VorzeigeFee einer esoterisch angehauchten Gartenbesitzerin zu sein. Außerdem sind wir Dinas und Masters BuchFeen, nicht mehr und nicht weniger, und damit basta!“

Eure
Siri und Selma Buchfeen