
Wirkliche Schönheit kann ohne Güte nicht existieren; denn es sind nicht die Züge allein, sondern es ist der Ausdruck, der den Zügen ihren übernatürlichen Reiz gibt.
August Strindberg
Heute vor einhundert Jahren starb in Stockholm einer der produktivsten und bekanntesten Dichter Schwedens. Verrückt wie Hölderlin und wie dieser im Turm lebend schrieb er teilweise manisch und hinterließ zehn Romane, 60 Stücke, Novellensammlungen und etwa 8000 Briefe. Wenn Sie mich fragen, was man von Strindberg lesen sollte, empfehle ich den satirischen, sozialkritischen Roman „Das rote Zimmer“, der 1879 veröffentlicht wurde. Er war ein großer Erfolg, der Strindberg vor dem Ruin rettete. Im Grunde ist „Das rote Zimmer“ ein Künstlerroman wie Hamsuns „Hunger“, der neun Jahre später geschrieben wurde, allerdings ist er nicht derart deprimierend. Aber fast verhungernde Künstler treten auch hier auf, was Bezug zu Strindbergs Leben hatte, der ohne den Erfolg dieses Romans elend wie der Ich-Erzähler in Hamsuns Roman oder wie „Der arme Poet“ (Spitzweg) geendet wäre.
Buchfeengrüße vom kleinen Dorf am Meer
Siri – und Selma hat auch mitgeholfen 🙂