
Siri + Selma
Preface
Thanks a lot for all the English native speakers visiting our bookfayries-blog. Great 🙂 For an easier for understanding we will write our texts in German and English. First in German because that`s our fayrie language and then in English a kind of summary of every paragraph. Is that okay?
Welcome! Have fun, looking at Dina`s pictures and reading our scribbles 🙂
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Huch, hier schreiben endlich wieder wir, die emsigen Buchfeen Siri und Selma. Wir stellen euch jetzt unsere Lieblingsplätze vor, nämlich Bibliotheken im schönen Dublin. Da fangen wir gleich mit der altehrwürdigen Marsh`s Library an. Diesen Erzbischof Narcissus Marsh (1638-1713, der wirklich ein Narziss war) müsst ihr euch als gebildeten Büchersammler vorstellen mit einem regen Interesse speziell an den Naturwissenschaften. Das war damals, erzählte uns Masterchen, keineswegs unüblich. Viele höhere Kleriker beschäftigten in Marschs Zeiten mit Alchimie, die wir als Vorläufer der modernen Wissenschaft sehen.
Diese Bibliothek ist eine typische Gelehrtenbibliothek der damaligen Zeit, die seit 300 Jahren fast nicht verändert wurde. Wir standen leider dreimal vor dem verschlossenen Tor – auch Buchfeen müssen bei ihren heiligen Plätzen stets dreimal anklopfen, bevor sie eingelassen werden, was schon der geehrte Alchimist Doktor Faustus wusste -, aber als wir dann den L-förmigen Büchersaal betraten bekamen wir Flügelzittern. Ihr seht am letzten Bild deutlich, dass sich die Regale biegen unter Last von 25.000 Büchern aus dem 16. bis frühem 18. Jh. aus allen Wissenschaften. Dieser Marsh war ein Ordnungsmensch und interessierte sich sehr für Mathe und Physik. In einigen uralten Mathebüchern könnt ihr Randbemerkungen von Marsh lesen (wenn ihr sie lesen könnt ;-)). Marsh hat im Ggs. zu einigen heutigen Sammlern wie Umberto Eco seine Bibliothek benutzt.
This is the library of Archbishop Marsh which hasn`t much changed in last 300 years. Marsh was like many of his colleages interested in science, especially in mathmatics and physik. You find notes in some of the old books which shows that Marsh used this library like Umberto Eco and unlike some modern collectors of rare books. Well, this library stores 25.ooo volumes from 16th to the early 18th century.
Wir fanden hier schönste und besterhaltene Bücher englischer Drucker wie Berthelet, Daye, Notary, Pynson, Siberch und Wolfe, dazu noch 300 Handschriften, die wir uns aber nicht anschauten. Übrigens studierte nicht nur Marsh hier sondern auch Jonathan Swift, ja der, der mit dem satirischen Roman „Gullivers Reisen“ weltberühmt wurde. Er war sogar Verwalter dieser Bibliothek.
You find the printing products from the the earlies English printers here like Berthelet, Daye, Notary, Pynson, Siberch and Wolfe. It stores 300 manuscripts as well. Not only Marsh used this library frequently, it was Jonathan Swift the author of the satiric novel „Gulliver`s Travels“ who not only studied here, he has been the supervisor of this library also.
Ihr seht ja hier die Glaskästen. Masterchen war entzückt, dort Werke zu finden, die seiner Zeit die Welt veränderten. Wir sahen:
These Books changing the world we found remarcable:
Apian, Peter: Cosmographica (Köln 1574): Apian war ein deutscher Kosmograph und Mathematikprofessor in Ingolstadt, wo die Illuminaten herkommen (ob er auch einer war?). Apian erklärt das ptolomäische System des Kosmos, das bald darauf sein Ende finden sollte. Er beschäftigte sich mit Navigation, allerdings auf Grundlage einer falschen Vorstellung unseres Planetensystem. Deswegen erlitten so viele Schiffbruch.
The German cosmographer Apian has been professor of mathematics at Ingolstadt/Bavaria. It was bestseller translated in at least four other languages besides Latin. This is the well preserved English edition, funnily enough printed at Cologne/Germany. Apian provides an introduction in Ptolomaic philosopy that soon after came to an end. We wandered how he could write a paragraph about navigation based on the wrong cosmological theories. We understood, therefore so many sailors shipwrecked.
Galilei, Galileo: Systema cosmicum (London 1663): Galileo, der das Teleskop als erster benutzte, versetzte dem ptolomäischen System den Todstoß, wenn auch die Kirche noch einige Zeit an ihm festhalten solte. Übrigens entgegen aller Vorurteile hat die Kirche in Person von Kardinal Barberini Galilei keineswegs schlecht behandelt. Er bekam wie wir auch manchmal von Masterchen Hausarrest. Mit diesem fein bebilderten, exzellent erhaltenen Buch setzte sich das heliozentrische Weltbild durch. Wir waren völlig erstaunt, dieses Buch in der Bibliothek eines Erzbischofs zu finden. Wisst ihr warum? Es wurde gebannt.
Tycho Brahes Werk „Astronomiae instauratae mechanica“ (Nürnberg 1602) lag gleich neben seinem Zeitgenossen Galilei. Von Brahe erzählte uns Masterchen, dass in einem Duell in Deutschland seine Nase verlor. Und nun? Er ließ sich aus verschiedenen Metallen eine für jeden Tag der Woche fertigen. Findig dieser Kerl, der Zeitgenossen zufolge ein Raufbold war. Uns haben die feinen Illustrationen angezogen.
It was actually Galileo who replaced the Ptolomaic geocentric system with his heliocentric model. The church didn`t like that at all and banned his book what didn`t mean that an Archibishop wasn`t allowed studying it in his library. Marsh has been quite liberal, he owned several editions of Galileos work in his library.
Brahe was an contemporary Danish aristrocat famous for his fighting. In a duell in Germany he lost his nose and got several noses made of metall. Altough Brahe had built an excellent oberservatory he followed the Ptolomaic idea of the earth in middle of our universerse, a centre um which all the planets were circuling around.
Kepler, Johannes: Prodromus dissertationum cosmographicarum (Frankfurt/Main 1621): Eine gut erhaltene Ausgabe, bei der uns bes. Keplers Vorstellung der platonischen Körper (Gleichflächner) interessierte. Masterchen erklärte uns langmutig die Abbildung der ineinandergeschachtelten platonischen Körper. Wir machen es kurz, nach Kepler ergibt sich bei dieser Schachtelung, dass die Mittelsenkrechten der Körperflächen eine Zentrallinie schneiden und zwar in dem Verhältnis der Entfernung der Planeten voneinander. Habt ihr das verstanden? Wir auch nicht. Aber hier die Abb. dazu
Also so sieht es aus. Masterchen hat das vor Zeiten abgemalt. Es steht in seiner Lexikon-Bibliothek.
Kepler has been an influential German cosmograph who believed in the harmony of the cosm. His famous plate (you see above) show the so called „Platonische Körper“ in their relation to the structure of our universerse. Kepler did not only write science he is seen as one of early science fiction writers, too.
Was fanden wir noch? Eine schöne Aristoteles Ausgabe (Venedig 1550) mit einem Kommentar des arabischen Gelehrten Ibn Rushd. Es soll die letzte Ausgabe mit diesen Kommentaren sein, wie der Herausgeber Tommaso Giunta versicherte, da Christen diese Kommentare für „trash“ hielten. Dann eine Ausgabe von Francis Bacon (Oxford 1640), der Aristoteles angreift und auf Empirie setzt, was damals skandalös war. Und dann diese berühmten „Discours“ von René Descartes, mit denen es Schluss mit Aristoteles war. Aber Descartes auch, der nämlich bei der klugen Königin Christina von Schweden als Hofphilosoph lebte und dort an Lungenentzündung starb. Einige meinen übrigens, er sei vergiftet worden.
Whatelse did we find: An Aristotle-edition (1550) with the comments of the famous Arabic scholar Ibn Rushd, thought of as the last book with his commants. And then a Francis Bacon edition (1640) and a René Descates edition (1658) both books are the first ones contradicting Aristotle by using empiristic methods. A revolution in the world of science.
So schön gebundene Bücher stehen leider nicht in unserer Bibliothek, dagegen ist unsere Wohnstätte auf Regalbrett drei und vier wie sozialistischer Plattenbau 😉
Also, in solcher Umgebung geht unser Buchfeenherz auf 🙂
This world we love. Shall we say more …
Unfortunately we haven`t such nicely bound old books standing in our library. It`s a pity we haven`t had an collector of old books in our family 😦
Jetzt bedrängen wir Masterchen, dass er auch solch eine feine Leiter baut. Nicht dass wir Buchfeen die brauchen, wir können ja schweben und flattern, aber Masterchen und Dina würde die helfen.
Now we want our Master to provide such a wooden ladder, no, not for us, fotunately we are winged, but for him and his beloved Dina.
Eine Besonderheit dieser ehrwürdigen Bibliothek sind die drei Lesezellen oder Alkoven, die ihr in der Collage unten (oben in der Mitte) seht. Wer seltene Manuskripte oder Bücher lesen wollte, wurde in diese Zellen eingeschlossen. Außerdem waren zu Beginn der Bibliothek seltene Bücher angekettet. Das ist aber noch harmlos, im 13. und teilweise noch im 14. Jh. wurden in Mitteleuropa zwar illuminierte Handschriften ausgeliehen, aber als Pfand musste der älteste Sohn mitausgeliehen werden.
In the middle of the following collage you see the wired alcoves where readers of rare books were locked. Originally many of the books were chained to the shelves. That`s quite a human method because in the 13th and 14th century you had to lend out your son if you wanted to borrow one of the illuminated manuscripts.
Mit liebe Grüßen vom kleinen Dorf am großen Meer, wo wir gerade daran arbeiten, über die Chester Beatty Bibliothek zu schreiben, die von Marsh`s Library übrigens eine Sammlung alter orientalischer Schriften bekam. Beim Beitrag über die CB Library werden wir uns mit der Entwicklung des Buchs beschäftigen. Warum wir so emsig sind? Wir bekommen von Masterchen 50 Fayrietaler Taschengeld für die Beiträge und überhaupt …
Love from our little village at the big sea where we working on an article about the Chester Beatty Library. You`ll read that soon. It will be about the development of books.
Why are we doing all this? We are getting fifty Fayrie-Guineas for every arcticle from our beloved Master and we love it 🙂
Also bis bald
die Buchfeen Siri und Selma 🙂 🙂
Ach, übrigens und überhaupt:
Wir Buchfeen fänden es supermagetoll, wenn ihr uns Beiträge über eure Lieblingsbibliotheken schicken würdet, die wir auf unseren Buchfeenblog hier veröffentlichen würden. Es kann auch eure eigene Bibliothek sein. Und mit Fotoknipsis, bitte 🙂 an mail(at)kbvollmar.de. DANKE! 🙂 Ach und noch `was: Auf Dinas Blog könnt ihr noch zwei Collagen von dieser zauberhaften Bibliothek sehen – so jetzt ist aber Schluss, puh!
Last not least I would be extraordinary great if you could send pictured articles about our favourite library, even if it is your own. We would publish them here. Please send to: mail(at)kbvollmar.de. A big thank you 🙂 You will find more pictures on Dina`s Blog.