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Samuil Marschak

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Maus zu Mäuschen einmal piepste:
„Bücher sind ja herrlich, Liebste!
Ich kann sie nicht lesen zwar,
doch sie schmecken wunderbar!“

Samuil Marschak

We will try to translate that funny poem for all our Englisch speaking readers – just a try, we are not such a genial literary translator as Marshak was.  Part of the joke is the rhyme of that poem and that in German a person who likes to read is called „Leseratte“ meaning a reading rat but that has no negative connotations. If you want to express it more affectionately you say „Lesenmäuschen“, well, then the reading rat becomes a little reading mouse.

Mouse to mouse was once cheeping:
„Books are great, my sweetling!
I cannot read them what a pity
but they taste miracously“

The reading mouse in the Long Room of Trinity College/Dublin

Als uns Dina und Masterchen auf dieses lustige Zitat aufmerksam machten, flatterten wir gleich in unsere Bibliothek. Wir hatten noch nie von diesem Herrn Marschak gehört, in der Buchfeenschule kam er nicht vor und auch als wir die Standardwerke wie das schwere Harrenbergs Literaturlexikon und Pongs „Lexikon der Weltliteratur“ wälzten, war Marschak nicht zu finden. Selbst unser letzter Rettungsanker, Masterchens altersschwache Encyclopedia Britannica von 1969 kannte keinen Herrn Marschak, aber unser Buchhändler im Dorf, der Übersetzer von russischer Literatur, half uns weiter. Als er uns über Marschak berichtete, waren wir erstaunt, dass der wesentlichste Kinderbuchautor Russlands von westlichen Standardwerken wie zur Zeiten des kalten Kriegs ignoriert wurde – allerdings das sei zur Ehrenrettung des Netzes gesagt: In Wikipedia gibt es einen englischen und deutschen Eintrag zu Marschak.

When Dina and our master gave us this funny quote we immeditely flittered to our library. We had never heard of Mr Marshak. He wasn`t even mentioned in our bookfayrie school and in the standard works of international literature we couldn`t find him neither. Marshak was not existing, oh dear. Even our last hope master`s old Ecyclopedea  Britannica from 1969 didn`t know a Mr Marshak. But the old bookseller in our village, a translator of Russian literature into English, could help. He told us that Marshak has been the most prominent children`s book author of Russia. We were even more puzzled now that, like during the cold war, this famous author was ignored. But we have to mention for the rehabilitation of the net: one finds an entry in Wikipedia about Marshak (spelled mostly Marshak in Englisch, Marschak in other languages).

Samuil Mashak

Samuil Marschak

Samuil Marschak (1887-1964) war ein russischer Autor, der besonders für seine Kinderbücher bekannt wurde. Er lernte mit 15 Jahren Maxim Gorki und andere Berühmtheiten des russischen Kulturlebens kennen. Seine ersten Gedichte verfasste er in Jiddish. Er studierte später in London Anglistik und übersetzte die Shakespeare-Sonette, W.B. Yeats, Robert Burns und Heinrich Heine ins Russische. Ab 1926 war er Leiter des Staatsverlags für Kinderliteratur. Als Mitarbeiter der Prawda entwarf er während des zweiten Weltkriegs antifaschistische Plakate, für die er ausgezeichnet wurde. Nach dem Krieg wurde ihm jedoch wie anderen jüdischen Autoren Ästhetizismus vorgeworfen – was man ja als Lob auffassen könnte, meinten wir Buchfeen, aber Masterchen belehrte uns eines Besseren: „Der Ästhetizismus sieht dem höchsten Wert im Schönen, was dem sozialistischen Realismus grundlegend widersprach. Immanuel Kant sprach vom „Wohlgefallen ohne Interesse“ , dieses l´art pour l´art, das z.B. in Frankreich Flaubert und Beaudelaire vertraten. Oscar Wilde drückte es so aus: Kunst ist Schönheit und Schönheit ist zweckfrei. Aubrey Beardsley und Stefan George stimmten dem zu, wie auch all diese Dandys, die den Ästhetizismus zum Lebensstil erhoben. Thomas Mann allerdings ironisierte diese Haltung in seiner Novelle „Tristan“. Auf jeden Fall war im kommunistischen Russland der Vorwurf Ästhetizismus gleichbedeutend mit bürgerlicher Dekadenz und vernichtend. So wurde Marschak, obwohl er geradezu kriecherisch den Stalinismus verherrlichte, bis zu Stalins Tod angegriffen und verfolgt.“
Sollte man daraus schließen, dass der Kommunismus unschön ist? fragten wir uns, und dass das Vorurteil, Schönheit paare sich oft mit Dummheit, auch aus diesen Realismus besessenen Gefilden stammt? Unser Masterchen ist doch wohl nicht auch dem Ästhetizismus verfallen?

Just as we are writing this post one of the mice is starting to nibble at master`s "History of the Saracens" from 1757 - those mice like old books.

Just as we are writing this post one of the mice is starting to nibble at master`s „History of the Saracens“ from 1757 – those mice like old books.

Samuil Marshak (1887-1964) was a Russian author becoming famous for his children`s books. Already at the age of 15 he came into contact with Maxim Gorki and other ruling persons of the cultural life in Russia. He wrote his first poems in Yiddish. In London he studied English literatur and became a translator of Shakespeare (sonnets) as well as of W.B. Yeats, Robert Burns and Heinrich Heine into Russian. From 1926 onwards he was the director of the printing house of the Russian government for children`s books. When he was working for the Prawda during WW II he designed posters against facism which were awarded. After the war he was accused of aestheticism like some Jewish authors. We misunderstood that as an honour before our master told us: „The highest value of aestheticism is Beauty, an idea contradicting the dogma of socialist realism. For the German philosopher of enlightenment Immanuel Kant beauty is  „pleasure without any interest“, quite similar to this l´art pour l´art how it was represented by Flaubert and Beaudelaire in France. Oscar Wilde expressed it in this way: art is beauty and beauty is interestfree.  Aubrey Beardsley and the influencial German author Stefan George agreed as did all those dandies who transformed aetheticism into a way of life. It was the German author Thomas Mann who ironized these ideas in his novella „Tristan“. Anyway the accusation of aetheticism in communist Russia meant bourgoise decadence and was deadly. Although Marshak bootlicklinly praised Stalin he was attacked and hunted until Stalin`s death.“
Could we conclude from this standpoint that communism isn`t beautiful? we Bookfayries asked ourselves. And does the prejudice that beauty is often connected with stupidity goes back to the rejection of aetheticism? And now we are not sure any longer if our master is not addicted to aetheticism as well.

Oh dear, help! There even more mice around.

Oh dear, help! There even more mice around.

Liebe Grüße vom kleinen Dorf am großen Meer
Love from the little village next the big sea

Siri and Selma, the happy Bookfayries 🙂 🙂

Herzlichen Dank an Dina für die beiden Collage, das Marschak Bild stammt aus dem Wikipedia Archiv und das der Buchmaus von unserem Masterchen.
Thanks to Dina for the two collages, the picture of Marschak is taken from the Wikipedia archives and this of the bookmouse was taken by our dear master.

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Siris Lieblingszitate, Voltaire

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Siris Lieblingszitate, Voltaire

Na heute knuddeln sich ja die literarischen Gedenktage:

Voltaire und Pasternak, welche Mischung, haben ihren Todestag und Adalbert von Chamisso feiert, in welchen Welten auch immer, seinen 230. Geburtstag. [hier muss sich unbedint der strenge Master einschalten, Siri hat sich wohl heute Morgen nicht ihre Brille geputzt oder schielt sie? Oh je, Voltaire und Pasternak starben zwar am gleichen Tag, aber am 30.5.,  Chamissos Geburtstag ist jedoch wirklich heute – Happy Birthday! Da mir aber auch das Zitat so gut gefällt, lassen wir es einfach stehen und ein bisschen über Pasternak zu wissen schadet ja auch nicht. Siri entschuldigt sich, sie ist völlig flügellahm am Boden zerstört, heul heul …]

Verwendet nie ein neues Wort, sofern es nicht drei Eigenschaften besitzt:
Es muss notwendig, verständlich und wohlklingend sein

Dieses Zitat stammt von dem einflussreichsten Aufklärer Europas, nämlich Voltaire, der sich zweieinhalb Jahre in England aufhielt und England als Wiege des parlamentarischen Systems bewunderte. Er besuchte auch Friedrich II. von Preußen in Potsdam, wo er aber schnell wegen windiger Bankgeschäfte und seiner spitzen Zunge in Ungnade fiel.

Boris Pasternak veröffentlichte nur einen Roman, der ihn jedoch weltberühmt machte: „Doktor Schiwago“. Ansonsten schrieb er Lyrik und übersetzte. Bekannt wurde er durch seine Übertragung von Goethes „Faust“ und seine Shakespeare-Übersetzungen. Pasternak sprach fließend deutsch, da er u.a. in Marburg studiert hatte.
Den Nobelpreis für Literatur 1958 musste er aus politischen Gründen ablehnen.

Adalbert von Chamisso war ein Reisender, ich würde ihn als „den ersten Weltbürger“ bezeichnen. Er nahm an der Weltumsegelung unter Otto von Kotzebue teil, kartografierte dabei einen Großteil der Küste Alaskas, beschrieb ihre Flora und die Lebensweise der Inuit. Das Wort „Parka“ führte er in die deutsche Sprache in seinem Buch „Reise um die Welt“ ein. Und wisst ihr auch, dass es eine Chamisso-Insel gibt, die nach ihm benannt ist?
Allerdings wurde euch sicher Chamisso (wie bei uns in der Feenschule) als typischer Romantiker vorgestellt, der in Berlin in deren Kreisen verkehrte und der den Peter Schlemihl erfand, den Mann, der seinen Schatten verkaufte. Habt ihr diese Märchenerzählung auch in der Schule gelesen? Der Master steht auf den Kunstmärchen der Romantik, bes. die von Chamisso, E.T.A. Hoffman und Ludwig Tieck (Empfehlung: Tiecks frühromant. Kunstmärchen „Der blonde Eckbert“)

Einen feinen Tag euch
Siri Buchfee

Buchtalk Rudyard Kipling

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Buchtalk Rudyard Kipling

Da Siri und Selma gerade „Rikki-Tikki-Tavi“ von Rudyard Kipling lesen, nutze ich den Moment, um Kipling kurz vor seinem Todestag zu ehren.

Am 18. Januar vor 76 Jahren starb Rudyard Kipling, ein Autor, der in Deutschland weitgehend als Kinderbuchschreiberling oder als gar als Imperialist missverstanden wurde. Wer Kiplings Namen in Deutschland hört, denkt sofort an „Das Dschungelbuch“ (u.a. wegen der populären Disney-Verfilmung), das man jedoch keineswegs zur ernsthaften Literatur zählt. Das zeigt naive Ignoranz, denn zum einen bekam der indo-englische Autor mit knapp über vierzig Jahren als damals jüngster Laureat u.a. für dieses Buch den Nobelpreis und zum anderen verehrten ihn Konrad Lorenz, Churchill, Joyce und Borges. Bert Brecht plagiierte ihn und nannte ihn in seinem Werk. Kipling war einer der beliebtesten Autoren seiner Zeit, dem die TIMES 1890 sogar eine ganze Ausgabe widmete.

Rudyard Kipling 1895 in seinem Arbeitszimmer

Rudyard Kipling 1895 in seinem Arbeitszimmer

Aber kommen wir zurück zum Vorurteil, Kipling sei Kinderbuchautor. Nach Shakespeare ist er der meistzitierteste englische Autor und sein Wortschatz kommt jenem Shakespeares gleich. Seine Gedichte prägten erstaunlich viele englische Sprichwörter. James Joyce sah ihn gar von gleicher Qualität wie Tolstoi und D`Annunzio.

Der arme Kipling zog viele Missverständnisse an: Man hielt ihn speziell in Deutschland vor, dass er sich von seinem Nobelpreisgeld einen Rolls Royce kaufte, man neidete ihn, dass er zu seiner Zeit einer der Schriftsteller war, der am meisten verdiente und vor allem schimpfte man ihn einen Imperialisten. Dabei wird völlig übersehen, dass Kipling die englische Kolonialmacht äußerst zynisch betrachtete. Freilich war er wie sein Freund Henry Rider Haggard, den er oft in Norfolk besuchte, ein Verfechter der Viktorianischen Tradition, wenn er auch Queen Victoria mächtig angriff und so bewusst vereitelte, dass er geadelt wurde. Wie Rider Haggard glaubte er an das britische Empire und schrieb exotische Geschichten und Abenteuerromane. Der Roman „Kim“ war zu seiner Zeit – und ist es in England noch heute – genauso beliebt wie „Das Dschungelbuch“ und seine Geschichten und Erzählungen sind komplexe und hoch unterhaltsame Meisterwerke von liebevoller Innigkeit. Ich las kürzlich meinen beiden BuchFeen und Dina im Bett die „Genau-so-Geschichten oder Wie das Kamel seinen Höcker kriegte“ vor, wir konnten gar nicht aufhören zu lachen und zu lesen. Die Geschichten sind kinderfreundlich, witzig und äußerst ideenreich, kurzum Unterhaltung für Groß und Klein vom feinsten.

Rudyard Kipling und Henry Rider Haggard sind beide Opfer der modernen autoritären Macht, der sogenannten politischen Korrektheit, die mccarthyhaft kulturzerstörerisch wirkt. Vielleicht ist es kein Zufall – nomen est omen –, dass McCarthy und Stalin den gleichen Vornamen trugen (allerdings Kipling hieß auch Joseph, oh dear!)?

Auf jeden Fall lohnt es sich, Rudyard Kipling zu lesen, der Ihnen erzählt, wie der erste Brief geschrieben wurde, wie der Leopard seine Flecken bekam und wie das Nashorn seine Haut kriegte. Und haben Sie sich auch schon gefragt, wie die Buchstaben entstanden und warum sie gerade diese Form haben? Auch das können Sie – mit Kiplings eigenen Illustrationen – in den „Genau-so-Geschichten“ nachlesen (die 2011 beim Schweizer Unionsverlag in einer schönen Ausgabe wieder verlegt wurden).

Viel Spaß
Klausbernd Vollmar

Tudorkamine

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Tudorkamine

„Am Giebel und am Dach
Spürt man des Wirtes Hausgemach“

englisches Sprichwort

Jetzt ist der Master auf Vortragsreise und wir Buchfeen haben das Wort. Meine Schwester OberKnipsiFee Selma hat mich, Siri BuchFee, so lieb gebeten, etwas zu ihren feinen Knipsis von Tudor-Kaminen zu schreiben. Gar nicht so einfach, sage ich Euch.  Also, sie sind sooo schön, finde ich und unsere Dina liebt sie auch, sehr. Viele, die nach England kommen um den Tudorstil zu bewundern, suchen Hampton Court Palace  in Südwesten von London auf. Wir jedoch haben unsere ganz eigenes Tudor-Village direkt vor der Haustüre, ja, da staunt Ihr, nicht wahr? Bei uns gibt es nicht nur Natur pur, Norfolk bietet zusätzlich viel Architektur! meint unsere Dina und da sie alles, wirklich alles, kennenlernen möchte,  sind wir viel unterwegs, puuh. Also, neulich, nach einer langen Tageswanderung  am schönsten Strand Englands – ja dieses Prädikat hat The Beach, wie man ihn hier schlicht und stolz nennt, Holkham Beach – überraschte uns der Master mit einer Einladung nach Holkham Village. KnipsiFee Selma und Knipsimausi Dina waren völlig entzückt und wie entrückt über die Kamiiiiiine, schau nur, die Kamiiiiine:

Tudorkamine in Holkham Village, Norfolk. Die vielen Kamine sind ein Zeichen für Wohlstand. Das und viel mehr, erzählte  der Master. Ich habe alles notiert, bitte weiterlesen.

Jede Feuerstelle oder offener Kamin im Tudorhaus hat einen eigenen Kamin auf dem Dach. 

Kohle war damals in Norfolk rar und eine neue Generation Landadel zelebrierte ihren Wohlstand mit großen Häuser und üppig verzierten Kamine. Jeder durfte, oder sagen wir mal, sollte sehen, wie gut es einen geht.

Schmucke Schornsteine, nicht? Von Understatement keine Spur….

Eigentlich schade, dass ich Euch kein Knipsi von den beiden mit ihren Kameras zeigen kann, nein, ein Film wäre besser. Objektiv gesehen, gleicht unser geduldiger Master, je weiter wir fortschreiten, einem Linsenträger, voll bepackt mit „nimmst du mal!“, „kannst du mal“, „hälst du mal“. „Wie doof, dass wir unsere Akkus nicht an dem Master aufladen können,“ kichert KnipsiSelma und flattert fröhlich zum nächsten Objekt. Ich, die Muse-Chronistin des Masters, lausche lieber, was er über die Kamine zu erzählen weiß: Der Tudor-Stil gilt als letzte Epoche der Gotik, die immer hoch hinauswollte, zu Gott hin. Dieses Bedürfnis, versteinert in den Kathedralen, zeigt sich säkular im Tudor-Kamin, der so lang ist, als wolle er Gott und die Englein ausräuchern. (Das hat er so schön gesagt, dass ich es wortwörtlich übernommen habe.)

Chimney pot nennt man den oberen runden oder oktagonalen Deckel auf den Kamin.

Übrigens der von uns mehrmals erwähnten Conan Doyle  beschreibt  in seinen Sherlock-Holmes-Geschichten öfter Tudor-Kamine, die von da an immer wieder in Detektiv- und Gruselgeschichten aus der Dunkelheit hoch aufragen.

Der obere Kamindeckel, der sogenannte chimney pot, ist der krönende Abschluss eines jeden Tudorkamins. Unter den vielen Kaminen gibt es richtige Pot-Juwelen, Kostbarkeiten, die jeder Kenner sofort erblicken kann (und soll, natürlich:-))

Für dieses Knipsi ist Selma ganz hoch geflogen. „Paaaaaass auf!“ rufen die Bodentreter. Sie wissen nicht, sie ist nicht nur da oben wegen der Knipsis, sie sucht dort auch ihren Freund Karlsson auf dem Dach.

…und dabei ist ihr fast die Puste ausgegangen, puuuuuuh!….

Das Besondere an der Tudor-Architektur ist ihre Betonung der Verschiedenartigkeit. Tudor-Baumeister fanden Symmetrie gähnend langweilig, sie liebten das Spiel der Möglichkeiten. Das entsprach dem Zeitgeist, der Shakespeare, Bacon und besonders den Volkshelden Sir Francis Drake hervorbrachte, den beamteten Piraten, der neue Länder bei seiner Weltumsegelung entdeckte und selbstredend gleich für England einnahm. Dieses Lebensgefühl nach der Trennung von Rom durch Heinrich VIII. ließ neue Möglichkeiten entstehen, die die Vatertochter Elizabeth I. als Förderin der Künste emsig ausbaute. Genau das drücken die verzierten Tudor-Kamine aus, von denen jeder anders als die anderen verziert ist.

Sooooo viele Kamine… „Ich wäre froh, wenn ich einen hätte…“, meinte Dina.

Findet Ihr das zu kühn gefolgert, wenn ich sage, der Tudor-Kamin ist Ausdruck der entstehenden Individualität? Unter Elizabeth I. entwickelt sich im 16. Jh. ein Bürgertum, das im Gegensatz zur mittelalterlichen Gesellschaft individuell und unabhängig zu handeln beginnt, genauso wie jeder Tudor-Schornstein individuell seinen Rauch in den Himmel pustet.

„Hast du doch, bei uns in Cley!“ tröstet Selma im Vorbeifliegen

Das sind so meine FeenIdeen. Ich hoffe, es hat Euch gefallen, wie auch die KnipsiEindrücke meiner Schwester.

Liebe Grüße von uns,

Siri BuchFee und Selma OberKnipsiFee