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Seascapes North Norfolk

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Das Meer ist keine Landschaft, es ist das Erlebnis der Ewigkeit
The sea is not a landscape, it is the experience of eternity

Thomas Mann

Zum Abschluss des Sommers zeigen wir euch einige Fotos, die Dina mit Hilfe ihrer lieben Assistentin Selma in unserer unmittelbaren Umgebung aufgenommen hat. Nun kommt der Herbst mit steifen Brisen, die die Stockrosen umwerfen und die Äpfel von den Bäumen fegen.

At the end of this great summer we show you some pictures which Dina took with the help of her beloved assistent Selma. They are all taken not far from our home. This is our Goodbye to the summer because the heavy winds will throw down the hollyhocks now and the apples from the trees.

Ihr seht, es gibt stets viel Himmel und das Meer ist nie weit entfernt. Solche Seeschaften – ein Wort, das unsere liebkluge Siri prägte – lieben wir Buchfeen, da können wir frei herumflattern und unseren Geist auslüften – der wird nämlich sonst muffig! Und da wir gerade beim Auslüften des Geistes sind, gibt`s heute keinen klugen Siri-Selma-Artikel.

As you see we have plenty of sky and the sea is never far away. We Bookfayries love to fly around over such seascapes. That is airing our mind which otherwise becomes fusty. And as we are airing our mind right now we will not tell a clever Siri-Selma-story today. – You have had enough of those in the last weeks anyway 😉

„Nicht denken, gucken!“, raten wir Buchfeen euch.

„Not thinking but looking!“, is our advise.

„Weite Blicke lassen den Geist schweifen“, meint Siri. Ihre altkluge Schwester Selma korrigiert sie halblaut: „abschweifen“. Masterchen grinst 🙂 Dina knipst. Siri zitiert irgendetwas Unverständliches murmelnd aus „The Sea, the Sea“ von Iris Murdoch, einem Roman, in dem ein eitler Autor sich in ein Haus am Meer zurückzieht (wie Masterchen?). Der Titel stammt übrigens von Xenophon, der beschreibt, wie die griechischen Heerscharen erfreut „The Sea, the Sea!“ ausriefen (allerdings in altgriechisch), als sie auf dem Weg zum Kampf gegen die Perser 401 B.C. vom Berg Teches aus das Schwarze Meer erblickten. Die See, welch ein erfreulicher Anblick – immer noch 😉

„Far views let the mind ramble“, says Siri. But her precocious sister Selma corrects her soft spoken: „not ramble but digress“. Our Master is smirking, Dina takes photographs, and Siri quotes something we can`t understand from „The Sea, the Sea“ by Iris Murdoch, this novel, in which a vain author retires to a house next the sea (like our Master?). The titel goes back as far as Xenophon, who describes that the Greek soldiers are happily shouting „the sea, the sea!“ (in old Greec, of course) when they were spotting the Black Sea from Mount Teches 401 B.C. on their way to fight the Persians. The Sea, one is still happy to see it.

Meer ist reine, lebendige Unendlichkeit
Sea means clean and living abyss

Siri

So ist`s bei uns bei Ebbe: Die Boote ruhen sich auf Land aus, wissend das hohe Wasser kommt bestimmt.

So looks like at low tide. The boats are resting on land knowing that the high waters will come again.

Das hier unten ist Selmas Ruderboot. Wir können euch sagen, das ist viel seetüchtiger als es scheint. Unsere liebkühne Buchfee rudert damit auf Besuch zu ihren Freunden, den Seehunden. Eine beachtliche nautische Tat, wie Masterchen meint. Aber wisst ihr, Selma ist ja insgeheim – aber nicht weitersagen – in Robin Lee Graham verliebt, der schöne 16jährige Junge, der mit seinem Boot „Dove“ 1965 allein die Welt umsegelte. Wir glauben, unser Selmalein verdrängt, dass der sicher nicht mehr so wie auf dem Titelblatt seines Buches „Dove“ aussieht. Aber macht nichts, Buchfeen können bisweilen nämlich die Zeit anhalten.

This blue and red boat you see in the next picture is Selma`s rowing boat. She is much more seagoing as she appears. Our brave Bookfayrie uses her beloved rowing boat to visit her friends, the seals. That is a formidable nautical act, as our Master calls it. But you must know that Selma is very secretly in love with Robin Lee Graham (but don`t dare to pass that on!), the handsome boy who single handed sailed around world in 1965. We believe Selma really suppresses that he will not any longer look like as on the cover of his book „Dove“ (what was the name of his boat). But never mind and remember that Bookfayries do stop time sometimes.

Dem Wasser entstiegen, droht uns das Meer nun steigend zu verschlingen
Risen from the sea it will angrily engulf us rising

Selma

Und hier muss man gaaaaanz doll aufpassen, dass einem der Himmel nicht auf den Kopf fällt und die Flut einen nicht überrascht. Hinweis für Landratten: Die Flut kommt meist von hinten.

And here you have to be very, very careful that the sky doesn`t fall on your head and flood is not taking you by surprise. And here a hint for landlubbers: the waters always come from behind.

Und dies ist Weg hinaus aufs Meer. Dort gibt`s viele Muscheln und – eigentlich dürfen wir es ja nicht verraten – Masterchen liest gerade im Schaukelstuhl im Wintergarten „Die Muschelsucher“, Rosamundes Pilchers Roman. „Die Muschelsucher“ ist der Titel eines präraffaelitischen Bildes in diesem Roman, der besser als sein Ruf ist (meint Masterchen), in dem u.a. zwei fröhliche Mädchen wie wir, Siri und Selma, abgebildet sind.

Here you see the way to the open sea. On this beaches you find many shells and our Master is just reading „The Shell Seekers“ by Rosamunde Pilcher sitting in his rocking chair in the conservatory – actually we are not allowed to tell but …
„The Shell Seekers“ is the titel of pre-Raphaelite picture in this novel which is much better as its fame (says our Master after having read some trash of Dan Brown). In this picture you can see two happy girls like us, Siri and Selma, seeking shells.

Zum Meer geht`s vorbei an der Schatzinsel, die von angriffslustigen Seeschwalben bewacht wird. Ihr kennt doch Hitchcocks Film „Die Vögel“ und Robert Louis Stevensons „Die Schatzinsel“ sicher auch. Naja, Leute mit Holzbein sieht man nur zum Piratenfest, das stets jedes Jahr Mitte September genau hier in Wells next the Sea inbrünstig gefeiert wird.

On your way out to the sea you will pass treasure island which is guarded by aggressive terns. We suppose you know Hitchcock`s film „The Birds“ and Robert Louis Stevenson`s „Treasure Island“ too. Well, folks with a wooden leg you see here in Wells next the Sea at the Pirate`s Festival every year in the middle of September.

Das war`s zu unserem Wasser-Himmel-Gebiet und zum Abschluss noch so ein schön schauriges romantisches Gedicht von Clemens von Brentano:

That`s it for today about our sea-and-sky-area. Last not least a lovely eerie romantic poem by Clemens von Brentano (well, I try my best to translate it just to get a rough impression of it):

Wenn der Sturm das Meer umschlinget,
schwarze Locken ihn umhüllen,
beugt sich kämpfend seinem Willen
die allmächtge Braut und ringet,
küsset ihn mit wilden Wellen,
Blitze blicken seine Augen,
Donner seine Seufzer hauchen,
und das Schifflein muß zerschellen

When tempest is entangling the sea
black curls are encasing him
the allmighty bride is fighting
giving in to his will
kisses him with furious waves
his eyes are lightning
thunder are his sighs
and the little boat must be smathed

Habt ihr immer noch nicht genug und wollt ihr noch mehr von unserer Heimat sehen? Dann schaut mal:
Do you want more, more to see of our home? Have a look:

Ten Reasons why we love North Norfolk
Postcard from Cley next the Sea
Reeds, Cley next the Sea
Cley next the Sea, winter
„Lokes“ in Cley next the Sea
Fish and Ship on Cley Beach
Holy Hedges

Liebe Grüße
Love

die liebmunteren Buchfeen Siri und Selma 🙂 🙂

On the Road

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Mein Haus ist an lieben Freunden übergeben, die bis Ende November house sitting machen. Alles ist gepackt. Morgen werde ich erst nach Köln, dann nach Berlin fliegen. Zuerst liegt diese Bruch-Operation an, danach geht`s zur Buchmesse und anschließend auf Tournee. Wo ich sein werde, könnt ihr auf meiner Website www.kbvollmar.de sehen. Den einen oder anderen von euch zu treffen, würde mich freuen.  🙂

Foto: Hanne Siebers

Foto: Hanne Siebers

Alljährlich verlasse ich mit Wehmut mein kleines Paradies, um mich in ein anderes Leben zu stürzen. Wie sagt Dina, das hält jung – ein schwacher Trost. Aber ich will nicht lamentieren, bin ich unterwegs, finde ich das spannend, wenn ich auch ein Landei geworden bin. Außerdem freue ich mich, Dina und Freunde unterwegs zu treffen. Das Highlight meiner Reise wird Dinas und mein Urlaub Ende November in Dublin, The City of Literature, sein.

Während der zwei Monate, die ich unterwegs bin, ist es mir leider nicht möglich, wie bislang eure Blogs regelmäßig zu besuchen und regelmäßig Artikel zu veröffentlichen. Sorry, jedoch möchte ich mich nicht durchs Bloggen unter Stress setzen lassen – das Reisen ist Stress genug. Aber keine Sorge, ich werde dennoch ab und zu Zeit haben, etwas zu veröffentlichen und sonst werden meine liebklugen Buchfeen Siri und Selma und Dina auf meinem Blog schreiben.

Zum Schluss eine große Bitte: Bleibt mir treu!

Mit lieben Grüßen von dem kleinen Dorf am großen Meer
Klausbernd

Look at me!

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© Hanne Siebers

Ich habe leider kein Tattoo am Oberschenkel, auch nicht solch feine Brille, aber einen Blog. Der Narzissmus-Koeffizient ist der gleiche, aber, oh Schande, nicht jeder beachtet mich, wie diese Schönheit auf der Bank vor der Bank. Sie hat`s raus. Ich frage mich in schlaflosen Nächten, wie bekomme ich die meiste Beachtung auf meinem Blog.

Da studiert so einer wie ich, wie machen es die anderen.

© Hanne Siebers

Taktik 1

Eine in der Menschenkunde altbekannte Taktik ist, vorgeblich anonym zu bleiben. Man spricht kokettierend den inneren Sherlock Holmes im Betrachter an. Krimigleich inszeniert, setzt man die Besucher darauf an, das Geheimnis um die Identität zu lüften. Diese Blogs brauchen das meistens auch, da sie oft von derartig lapidarer Biederkeit geprägt sind, dass dort nichts spannend ist außer das Geheimnis – nur dass es keiner lüften möchte. Welche Kränkung! Aber man hat seinen Freud studiert. So rationalisiert man fröhlich vor sich hin und stilisiert die bösen anderen, den Chef, die Kollegen, der Partner und wer alles sonst noch herhalten muss. Aber die haben Besseres zu tun – oh dear!

© Hanne Siebers

Taktik 2

Nächtelang sitzt der Blogger gehetzt vor seinem Bildschirm, die Augen geschwollen, der Rücken schmerzt, und rast von Blog zu Blog, um möglichst viele like-its zu setzen. Nach dem Prinzip „Ich liebe dich, wenn du mich liebst“, klappt das auch. Aber, ach und weh, nur die Fittesten halten das länger als ein halbes Jahr durch, bevor sie dann zusammenklappen.
Kommentar von Selma: „Masterchen tönt hier herum, aber er ist doch auch like-it-geil. Welch Glitzern seines Auges, wenn ein Pling des Notebooks ein Like-it verkündet, dann ist hier Feiertag! Und ich verrate es euch ganz unter uns, Masterchen und Dina könnten ja mitlesen, huch und ich hab den Passwortschutz vergessen, also unter uns: Dina und Masterchen vergleichen ihre Like-it-Mosaike, die besonders bei diesem WordPress auch wirklich schick ab der dritten Reihe Like-its aussehen. Ich war bei einem, der hatte 164, das ist ein sich ständig wandelndes Kunstwerk für sich, wirklich!“

Taktik 3

Man schreibt sich an möglichst vielen Kommentaren die Finger wund. Bald muss man bereits zum dritten Mal seine abgenutzte Tastatur auswechseln. Und die größte Schande, es fällt einem plötzlich nichts mehr ein, alle Textbausteine sind verbraucht. Panik! Was nun? Sein Haus, den Garten, Frau oder Mann, den Beruf hat man schon lange vernachlässigt, man verarmt, verelendet und wird depressiv.
Kommentar von Siri: „Wenn Masterchen uns Buchfeen nicht hätte, hätten die Brombeeren längst den Garten eingenommen, sein Boot wäre abgesoffen und Dina weggelaufen. Aber ich Liebkluge flüstere ihm stets etwas ein und so findet er wieder Zeit zum Essen und sich zu waschen, wenn auch das iPad auf dem Klo neben ihm liegt.“

© Hanne Siebers

Taktik 4

Wer bloggt ist kommunikativ, sonst hat er eine Website. Also hat er viele Freunde – noch. Die braucht er auch, damit sie alle möglichst fünf Mal täglich seinen Blog besuchen. Trifft er Bekannte in der Straße, Freunde auf Partys erkennt ihn sie daran, dass seine Begrüßung lautet: „Warste schon auf meinem Blog?“ – der Ton leicht vorwurfsvoll. Der glückliche Blogger hat einen Freund oder eine Freundin, die ihm vorsichtig fragen, ob er nicht bemerke, dass seine Freunde bei erster Sichtung seiner Person, flugs die Straßenseite wechseln oder in ein Geschäft verschwinden. Man soll ihn schon als „soziale Geißel“ bezeichnet haben. Und, oh Graus, da schlägt das Schicksal unbarmherzig zu, der Besucht nimmt ab, der Blogger vereinsamt.

Taktik 5

Dann gibt`s die Oberelitären, meist intellektuelle Brillenträger, die weder like-its noch Kommentare zulassen. Siris Kommentar: „auf diesen Blogs ist tote Hose. Ist doch klar: da keiner sie liked und auf diese Bleiwüsten nicht antworten möchte, zeigt man das nicht.“ Diese oft sich literarisch gebärdenden Blogs besuche ich allerdings gerne, da ich in England wohne und für meine Vorträge doch wissen muss, welch intellektuellen Phrasen gerade in sind. Ich scanne sie natürlich nur daraufhin durch. Gegen diese Bloggereien war mein Deutschunterricht in der Schule voll geil.

© Hanne Siebers

Die Moral von der Geschicht, blog ohne Taktik nicht – oder wäre es nicht einfacher, sich doch ein Tattoo stechen zu lassen und sich die Haare schick zu stylen?

Grüße aus Norfolk
Klausbernd
der sich allerliebst bei Dina für die Fotos bedankt und bei unserer örtlichen Schönheit