Novemberzitat, Herman Melville

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Novemberzitat, Herman Melville

Whenever I find myself growing grim about the mouth; whenever it is a damp, drizzly November in my soul; whenever I find myself involuntarily pausing before coffin warehouses, and bringing up the rear of every funeral I meet … then, I account it high time to get to sea as soon as I can.

Hermann Melville, Moby Dick (1851)

Immer wenn ich merke, dass ich grämliche Falten um den Mund bekomme, immer wenn müder nieselnder November meine Seele erfüllt … dann halte ich es für die allerhöchste Zeit, zur See zur gehen, und zwar sofort.

So fängt Moby Dick an. Ja, wir Buchfeen sammeln erste Sätze …

Rockwell Kents Illustrationen zu „Moby Dick“

„Moby Dick: oder der Wal“in der Übersetzung von Friedhelm Rathjen:  die Version aus dem Zweitausendeins Verlag von 2004, mit 269 Illustrationen von Rockwell Kent (sehr gekonnt!), herausgegeben von Norbert Wehr. Im Anhang ein Essay von Jean-Pierre Lefebvre über “Die Arbeit des Wals”, zeitgenössische Dokumente aus dem Quellgebiet des Romans, u.a. von Owen Chase und Jeremiah Reynolds, ferner Melvilles Essay “Hawthorne und seine Moose” sowie sieben Briefe an Sophia Hawthorne und Nathaniel Hawthorne.
Das ist ein herausragend schönes Buch. Eines der besten, die der Buchmarkt an Moby-Dick-Ausgaben zu bieten hat. Es ist unser Favorit in Masterchens Bibliothek in der Ecke „Bücher der Meere“.
Die meisten Moby-Dick-Ausgaben (übrigens ähnlich wie bei Robinson-Crusoe-Ausgaben) sind nämlich gekürzt. Wir empfehlen, den ungekürzten „Moby Dick“ zu lesen, da sonst die Stilvielfalt dieses Werkes nicht mehr erkennbar ist.

Wahrscheinlich wisst ihr, dass Melville auf einem Walfänger fuhr, bevor er sein berühmtestes Werk schrieb. Im „Moby Dick“ kommt man dem Wal schon sehr nahe. Und zum Thema dieses großartigen Romans schreibt Melville selbst (Kapitel 87, Die Grosse Armada, Abs. 21):
„[…], denn es gibt keine Torheit der Tiere auf Erden, welche der Irrsinn der Menschen nicht unendlich weit übertrifft.“ Genau das wird an Captain Ahab, eine der bizarrsten Figuren der Weltliteratur, geschildert.
Noch eine Wendung, die wir im Buch anstrichen: Captain Ahab sucht u.a. eine Insel, die auf keiner Karte verzeichnet ist und nun Melvilles Kommentar „Die wahren Orte sind das nie.“
Und überhaupt, wir finden, „Moby Dick“ muss man gelesen haben.

Liebe Grüße an euch alle
die Buchfeen Siri und Selma und „Masterchen“ Klausbernd 🙂 🙂 🙂 aus dem Berliner Gartenhäuschen, das auch auf keiner Karte verzeichnet ist.
Wie immer herzlichen Dank von uns an Dina für die feinen Collagen.

Über Klausbernd

Autor (fiction & non-fiction), Diplompsychologe (Spezialist für Symbolik, speziell Traum- und Farbsymbolik)

Eine Antwort »

  1. Ein schönes Zitat, das mit der Torheit. Unser Irrsinn lässt uns wohl vieles übertreffen, was eigentlich undenkbar sein sollte. Aber schlimmer, wir denken es nicht nur, wir tun es auch. 😦

    Genieße den nicht verzeichneten wahren Ort. 🙂

    Es ist so lange her, dass ich Moby Dick las, dass ich mich nicht an Einzelheiten erinnere. Es ist als irgendwann an der Zeit nochmal reinzuschauen.

    Liebe Grüße, Szintilla

    ps.
    Erste Sätze sammle ich auch und auch letzte … :-))

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    • Liebe Szintilla,
      das ist ja spannend, dass du auch erste und letzte Sätze sammelst. Dina und ich begannen damit vor einem Jahr. Uns fiel auf, wie viel Aufebens um den ersten Satz gemacht wird, der letzte dagegen völlig vernachlässigt wurde. So kamen wir darauf, eine Tabelle der ersten und letzten Sätze anzulegen. Was wir damit machen werden, wissen wir noch nicht, wenn ich auch eine schwache, noch unfassbare Ahnung habe.
      Ganz liebe Grüße vom nicht-verzeichneten Ort
      Klausbernd 🙂

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      • Spannend diese Gemeinsamkeiten. 🙂

        Ich habe während meines Schreibstudiums, das ich vor einigen Jahren bei der Studiengemeinschaft Darmstadt, als Kinder- und Jugendbuchautorin machte damit angefangen. Dort wurde auch auf den ersten Satz hingewiesen, aber der letzte nie erwähnt. So kam ich dazu erste und letzte Sätze zu sammeln. Ich muss aber sagen, dass ich es nicht konsequnt betreibe, aber immer öfter. 🙂 Dafür schreibe ich konsequent Stellen aus Büchern heraus, die ich wirklich gut gelungen finde (das allerdings schon lange vor dem Schreibstudium). Ich habe nur noch nicht wirklich ein gutes Archivierungssystem gefunden. Es herrscht das kreative Chaos in meiner Kladde/Ideenbuch, weil ich ja nicht immer den Rechner beim Lesen dabei habe. Es gibt immer was zu tun …

        Ein schwache Ahnung ist schon eine diffuse Idee – ich bin gespannt was daraus wächst. Ich hatte da auch schon mal eine … 🙂

        Liebe Grüße ins Gartenhaus, Szintilla

      • Dina und ich haben zunächst die ersten und letzten Sätze in Excel geordnet, sind dann aber zu dem einfachen in Word integrierten Tabellenprogramm übergegangen. Da kann man gut und schnell suchen und vergleichen. Wir sammeln auch nicht konsequent – leider. Es wäre ja eine gute Übung in Disziplin 😉
        Der letzte Satz müsste eigentlich der sein, der von dem Leser und der Leserin am besten erinnert wird. Vielleicht sind wir zu sehr auf erste Sätze geprägt, dass wir die viel besser behalten. Ich habe mal ein Quizz inszeniert, bei dem belesene Freunde nach dem ersten und danach nach dem letzten Satz raten sollten, aus welchem Werk er stammt. Beim ersten Satz trafen wir alle mit einer Trefferquote von um die 80%, beim letzten Satz sank die Trefferquote dramatisch unter 10%. Ich habe keinen einzigen Roman zuordnen können, obwohl ich die meisten gelesen hatte.

        Liebe Grüße, ich gehe jetzt ins Schlosspark-Theater und seh mir ein Boulevard-Stück an, ich denke, das passt zu Berlin 😉
        Klausbernd

      • Beim Quizzen dererlei Dinge bin ich ganz schlecht, ich hätte sicher 0% erraten und den ersten Platz als Verliererin ergattert. *g*

        Viel Spaß im Theater.

        Liebe Grüße, Szintilla

  2. Those illustrations were yummy! I have never actually read the book. The drawings of this version would make me feel like I was reading some marvelous dark moody comic book for intellectuals. So many classics to catch up to at some point! Thanks for adding to that list!
    Jennifer

    Antworten
    • Well, one could call „Moby Dick“ a dark moody book for intellectuals, it`s highly romantic, daemonic, isn`t it! „Moby Dick“ is a good story brillantly written in a kind of erratic style. Parts are very near to non-fiction – for example the chapter about the colour white and the very beginning of this novel. Anyway, for me it is and always was a good reading (I have to admid I read it five times already – one of those books for me).
      Thanks for commenting.
      Have a great evening
      Klausbernd

      Antworten
  3. Noch las ich ihn nicht, den Moby Dick – aber das hat er mit vielen großen Werken der Weltliteratur gemeinsam. Und nur allmählich schaffe ich es, meine Leseliste abzu“arbeiten“, die trotzdem immer länger wird, weil immer mehr dazukommt …

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    • Ach, lieber Emil, das kenne ich auch. Aber „Moby Dick“ zu lesen ist Freude, nicht eher Arbeit wie bei anderen Klassikern. „Moby Dick“ ist spannend, aber weißt du, ganz unter uns, ich sehe mir auch gerne Verfilmungen und eigene mir so Literatur an. Lese dann noch in Meyers Literaturlexikon auif 2 Spalten nach. So habe ich mir unterhaltsam die englische Literatur, die man als Gebildeter kennen muss ;-), angeeignet. Da gibt es sehr gute werkgetreue Verfilmungen vom BBC. Das ist doch ein angenehmer Weg, seine Leseliste abzuarbeiten. Ja, zurück zum Moby-Dick, es gibt zwei Verfilmungen, die ältere mit Gregory Peck (oder wie der sich schreibt) ist dämonisch gut, die jüngere ist auch nicht schlecht.
      Ganz liebe Grüße aus dem Gartenhäuschen
      Klausbernd

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  4. entdeckeengland

    Ich liebe Melvilles Beschreibungen, auch wenn ich nicht so eine tolle Ausgabe des Buches habe. Vielleicht schicke ich schnell noch einen Brief an den Weihnachtsmann. Danke fuer die Erinnerung an schoene Lese-Stunden. Viele Gruesse aus dem ausnahmsweise mal nicht so damp and drizzly London. Peggy

    Antworten
    • Liebe Peggy,
      don`t worry, drizzle in Berlin as well.
      Melville gelingt es als einen der wenigen, sich in Beschreibungen zu ergehen, ohne dass dabei die Spannung abfällt. Als die „Pequot“ beschrieben wird mit der Reling und vielen Details aus weiß geblichenem Walbein, da ist immer eine Prise Grusel dabei. Das findet man in anderen Romanen von Melville auch.
      „Moby Dick“ eignet sich gut zum Vorlesen, denke ich mir.
      Liebe Grüße aus dem Gartenhäuschen
      Klausbernd

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  5. Der weiße Wal vor der Insel Mocha, gut, dass man deine Beiträge auf Wikipedia „aufarbeiten“ kann.
    Ein bissel muss ich lachen, eine meiner Cousinen nannten wir immer Moby Dick…gemein…..aber auch irgendwie liebevoll.
    Wünsche dir viel Spaß beim Boulevard-Theater!

    Antworten
    • Danke 🙂
      Du bist aber eine genaue Leserin, hast die Insel, die auf keiner Karte zu finden ist, aufgespürt. I am impressed 🙂
      Bei uns gab`s den dicken Üwie, den wir ebenfalls „Moby Dick“ nannten, denn jeder von uns hatte den Roman in gereinigter und mächtig gekürzter Jugendbuchversion gelesen. Da ging`s nur um „Moby Dick“.

      Das Stück im Schlosspark-Theater war nette Unterhaltung, es ging um die letzten Tage von Judy Garland.
      Liebe Grüße aus dem Gartenhäuschen
      Klausbernd

      Antworten
      • Es heißt ja, dass erst die Shirley Temple die wundersame Reise ins Andersland machen sollte, die fand ich niedlich….mit ihren Locken und wie sie so herumsteppte. Sehr prägend für mich, steppe wie eine Wilde, was ja völlig verpöhnt ist, bei Ballerinen.
        So, werde mal die Hacken zusammenschlagen, am Ring drehen und dann ist hier alles erledigt und aufgeräumt!
        Ach, wie waren sie denn, ihre letzten Tage???
        Hat sie nicht einfach immer in den Himmel geschaut und auf die Regenbögen gewartet.
        Schluss mit Kaffee, jetzt schön Brennesseltee……….

      • Diese Judy Garland ist an einer Überdosis von Pillen gestorben. Sie war alkoholkrank und pillensüchtig.

      • Ja danke, hab noch schnell gegoogelt, die Mutter von Liza Minelli….Helen Schenider finde ich auch toll…….
        o dear, koche jetzt was Leckeres von Christine!!!!!!!!

  6. Read „Moby Dick“ first time when I was about 11-12 year old and couldn’t put it down until I had finished it… 🙂

    Have read it later again and remember some quotes of Herman Melville in „Moby Dick“ – „Better to sleep with a sober cannibal than a drunk Christian“, „It is not down on any map, true places never are“ and „Think not, is my eleventh commandment – and sleep when you can, is my twelfth“… 🙂

    Antworten
    • Hei Andrikken,

      das sind tolle Zitate, vielen Dank dafür. Zitate sammeln wir natürlich auch… 🙂 Und solche Zitate, die aus dem Buch in dieser Weise entstehen, weil man einprägsame Sätze unterstrichen oder abgeschrieben hat, stehen hoch im Kurs. Die anderen stehen sowieso in jeder Zitatensammlung.
      Liebe Grüße aus Bonn
      wo ich gerade von einem sehr netten Treffen mit Pit zurück bin
      Dina

      Antworten
      • Hallo Dina,
        da kann ich mich nur als „copy cat“, wie wir in den USA sagen, betätigen und sagen, „gleichfalls, ein sehr nettes Treffen mit Dina“. 🙂 Ich musste richtig schmunzeln, als ich das Posting hier las: wir waren zusammen und haben gut gegessen und uns noch besser unterhalten, und Klausbernd und die beiden Buchfeen posten hier einen so interessanten Beitrag.
        Apropos Buchfeen: irgendwie sind sie wohl auch um uns herumgeschwirrt, hatte ich so das Gefühl, auch wenn wir uns wenig über Bücher unterhalten haben, aber dafür doch viel über’s Bloggen.
        Danke auch hier für den netten Abend, und liebe Grüße, auch an Klausbernd und die beiden Buchfeen, die ja alle hier wohl mitlesen dürften,
        Pit

      • Ich dank dir, lieber Pit!
        Es war sehr vergnüglich, ich finde es toll, wenn man sich auch persönlich kennenlernt.
        Habe eine feine Zeit im Rheinland, a nice reunion in Krefeld und guten Heimflug nach Texas nächste Woche, am gleichen Tag machen wir einen literarischen Ausflug nach Dublin.
        Ganz, ganz herzliche Grüße von uns
        Dina

      • Hi lieber Pit,
        liebe Grüße zurück 🙂 Wir machen es kurz, sind unterwegs zum Grab von Brecht und Weigel.
        Ganz liebe Grüße
        die Buchfeen Siri und Selma und Klausbernd

    • Thanks a lot for the quotes. „Moby Dick“ is full of clever expressions worthwhile remembering. I read it first at the same age as you and was impressed, even if I dindn´t understand I got it that this is a highly symbolic story.
      Take care and all the best from Berlin
      Klausbernd

      Antworten
  7. Wegen dem ersten Satz habe ich schon so einige Bücher gekauft und gelesen. Dass der letzte Satz oft genau so wichtig ist, versteht sich im Grunde von selbst. Ich habe es erst beim Lesen dieser Kommentare bemerkt. Danke dafür!
    Der nicht verzeichnete Ort hat mir auch gut gefallen. Viele Grüße, mick.

    Antworten
    • Der letzte Satz wurde vielleicht deswegen stets stiefmütterlich behandelt, da man ihn überliest. Die meisten Leser lesen nämlich desto schneller, je mehr sie sich dem Ende nähern, der letzte Satz wird am flüchtigsten gelesen.
      Interessant ist, dass erfolgreiche Autoren wie John Irwing mit dem letzten Satz die Arbeit an einem Roman beginnen.
      Für mich hat der letzte Satz etwas Geheimnisvolles.
      Als Autor von Romanen geb ich zu, dass ich mir zwar immer einige Gedanken um den ersten Satz machen, aber den letzten Satz schreibe ich spontan, aus dem Gefühl heraus, nieder. Als Autor schreibt man gegen Schluss schneller und somit spontaner.
      Liebe Grüße
      Klausbernd

      Antworten
      • Dass man am Ende machmal schneller liest, kann ich jedenfalls bestätigen. Aber es gilt eben nur manchmal. Bei einigen Büchern will man ja oft gar nicht, dass es ein Ende hat. Bei John Irwing ist mir das jedenfalls so ergangen, und das war keine ‚leichte‘ Lektüre. Dass dieser Autor oft mit dem letzten Satz beginnt, habe ich auch schon gelesen, dem aber bis zu diesen Kommentaren keine weitere Beachtung geschenkt.
        Liebe Grüße, mick

      • Es gibt auch noch die besondere Art der Leser, die zuerst den Schluss lesen, bevor sie mit dem Roman von vorne beginnen. Sie wollen wissen, wie die Story ausgeht.
        Bei meiner Statistik fällt mir sogleich auf, dass der letzte Satz oft kürzer als der erste Satz ist und mir scheint der letzte Satz für sich häufig wenig aussagekräftig für den ganzen Roman zu sein.
        Aber, wie gesagt, ich werde mal länger über letzte Sätze nachdenken – irgendwann …
        Liebe Grüße an dich, Mick, von
        Klausbernd

  8. Danke für den hinweis. Das hört sich an als ob mir die Illustrationen sehr gefallen.

    Antworten
    • Die Illustrationen passen perfekt zu dem Roman und haben einen ganz besonderen Reiz, durch eine bestimmte Grobheit, die die raue Männerwelt subtil widergibt. Die harten Schwarz-Weiß-Kontraste steigern die Dynamik, ohne je ins Pathos abzugleiten.
      Liebe Grüße aus Berlin
      Klausbernd

      Antworten
  9. Moby Dick – ein wunderbares Buch, dass zu denen gehört, die ich nie, niemals weggeben würde. Ein Monstrum von einem Roman, gewiss, ungeschlacht, sperrig, skurril zuweilen. Und doch ein unerhört moderner Roman.
    Und natürlich unbedingt ungekürzt zu lesen in einer guten Übersetzung – alles andere ist Lachsersatz und wird diesem Meisterwerk nicht gerecht.

    Antworten
    • Lieber Jarg,
      für mich ist auch „Moby Dick“, der Roman, der die Romanform sprengt, wie auch der „Ulysses“ ein Meilenstein in der Entwicklung des modernen Romans. Und dabei noch spannend zu lesen (im Gegensatz zu Joyce).
      Liebe Grüße aus dem Gartenhäuschen
      Klausbernd

      Antworten
  10. Der Weg vom Kinderbuch zum Rathjens war lang! Die Vorgeschichte der Übersetzung ist eine Story für sich. Was mir an der Rathjens-Übersetzung gefällt (neben den Kentschen Illustrationen), sind die homoerotischen Anspielungen und Andeutungen, die in meinen Jugendausgaben der 50er und 60ern nicht vorkam. Überhaupt, war meine erste Ausgabe reduziert auf die Geschichte von der Jagd auf den Wal. Wen es interessiert: Melville total veraut auf ismael.wordpress
    Hier der Link http://ismaels.wordpress.com/2007/04/07/melville-total-versaut/

    Doch lassen wir den großen Autor selbst zu Wort kommen: „Kaufen Sie dieses Buch nur ja nicht – lesen Sie es nur ja nicht, wenn es herauskommt, denn es ist ganz und gar nichts für Sie. Es ist kein feines weibliches Stück Spitalfields-Seide, sondern aus jenem grauenhaften Gewebe, das aus Schiffstrossen und Tauen gemacht ist. Ein Polarwind pfeift hindurch, & Raubvögel umflattern es. Warnen Sie alle zartbesaiteten Seelen davor, auch nur einen flüchtigen Blick in dieses Buch zu werfen – sie riskieren Hüftweh und Hexenschuß.“

    Und damit zurück in das Berliner Gartenhäuschen zu Klausbernd und den Buchfeen denen ich einen schönen Abend und eine gute Zeit in Berlin wünsche. Ich freue mich schon auf Freitag Abend.

    Antworten
    • Lieber Georg,
      see you tomorrow 🙂
      Danke für Melvilles Worte der Abschreckung und den Hinweis auf die Streichung homoerotischer Anspielungen. Diese Thematik wird übrigens sehr fein aufgebaut schon gleich zu Beginn bei der Bettszene mit Queequeck.
      Liebe Grüße aus Steglitz
      Klausbernd

      Antworten
  11. Guten Morgen, lieber Klausbernd 🙂

    oh ja, ein ganz wunderbares Buch ..und die Collagen sind klasse! ich fand es auch sehr spannend und berührend ..und habe mir natürlich auch die beiden Verfilmungen mit Gregory Peck und Patrick Stewart angeschaut..erstere deutlich öfter, und sie gefällt mir auch besser.

    Das Zitat über den Irrsinn der Menschen verglichen mit der Torheit der Tiere halte ich für sehr wahr – leider. Vielleicht mache ich es mir zu einfach – aber mal ganz generell gesagt (Ausnahmen vorbehalten):

    Menschen haben ein (Ich-Vergangenheit-Gegenwart-Zukunfts-)Bewußtsein und daraus resultiert auch die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen und Ja-Nein-Entscheidungen zu treffen..die ganz sicher ausgeprägter ist, als die der Tiere (wobei manche darüber ansatzweise auch verfügen) –

    und aus dieser Fähigkeit, diesem Wissen resultiert meiner Meinung nach auch die VerantwortlichKEIT ..eine Art ethische bzw moralische Verpflichtung .. die manche aber leider nicht wahrhaben wollen.

    Nun aber genug philosophiert am frühen Morgen 😉 wollte nur noch sagen, dass ich den Anfangssatz unbedingt auch auf mich beziehen kann, wobei ich „zur See“ als „ans Meer“ übertrage ..also nicht „aufs Meer“ 😉

    Alles Gute für Euch beide und die Buchfeen .. und liebe Grüße,
    Ocean

    Antworten
    • Liebe Ocean, fühl dich gedrückt heute morgen, muss heute mal faul sein und nicht zum Yoga gehen. Dafür trinke ich jetzt noch gemütlich eine schöne Tasse Kaffee auf den Blog und seine Blogger.
      Vor kurzen sagte ein vielgereister Mann im Fernsehen, man müsse wissen, dass der Mensch das gefährlichste Raubtier von allen sei……dann käme man besser durchs Leben, ohne Illusionen……heul!
      Im Untertitel nannten sie ihn: Der letzte große Welterklärer. Konnte mir den Namen nicht merken……
      Mit Entscheidungen ist das bei mir so, sie ist immer schon da, will nur noch gefunden werden.
      Liebste Grüße

      Antworten
    • Liebe Ocean,
      habe lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar.

      Ist es nicht bezeichnend, dass alle von uns, die „Moby Dick“ in ihrer Jugend lasen, von diesem Buch nicht mehr lassen konnten? Erstaunlich auch, wie viele Dimensionen der Leser in „Moby Dick“ entdecken kann.

      Danke dir auch für den Hinweis darauf, dass die Verantwortung des Menschen sich aus seiner Bewusstseinsstruktur ableitet. Darüber muss ich nachher mal nachdenken.

      Ganz liebe Grüße an dich und „wuff, wuff“ für Monsterchen
      Klausbernd

      Antworten
  12. Hihi, also ich finde ein echter Seebär sollte unbedingt ein Tattoo tragen. Wie es hier so fein dargestellt wird :-):
    http://haushundhirschblog.wordpress.com/2012/11/07/8-november-2012/#comment-14936

    Antworten
  13. Hallo ins Gartenhäuschen
    Danke für die Erinnerung an schöne Bücher. Eben hab ich hoch geschaut in mein neues Bücherregal, ob Moby Dick auch da ist… neee!!! Wo ist er denn hingeschwommen???
    Grüße aus dem Haus nebenan
    von der Gartenfee

    Antworten
    • sie, wo ist sie hingeschwommen…..

      Antworten
      • „Moby Dick“ ist im Roman eindeutig ein ER. Als sie, würde sie die furchtbare Mutter verkörpern, Mother Nature – so könnte man „Moby Dick“ sicher auch sehen, auch als kastrierende Mutter – well, der Ahab hat ein mächtiges Ödipusproblem.
        Liebe Grüße
        Klausbernd

    • No „Moby Dick“, oh dear!
      Du weißt doch, der versteckt sich und plötzlich ist er da. Beware!
      Liebe Grüße aus dem Gartenhäuschen von Gegenüber
      Klausbernd

      Antworten
  14. Liebe Buchfeen, liebes „Masterchen“ Klausbernd – danke für die Empfehlung dieser Ausgabe, vielleicht finde ich sie noch irgendwo, im Zweifellsfalle 2ndHand. Als Kind las ich eine gekürzte Fassung und vor etlichen Jahren eine deutlich ausführlichere – aber ob die nicht doch auch gekürzt war, wüsste ich nicht mit Bestimmtheit zu sagen. Jedenfalls war’s ein toller Roman. Auch den Film habe ich bereits als Kind sehr gemocht! Ausgerechnet der nette Gregory Peck als Ahab, hat er aber gut gemacht, fand ich. Liebe Grüße ins Gartenhäuschen (ach, das klingt so idyllisch!), Petra (so, nun gleich nach der Ausgabe suchen …)

    Antworten
  15. Liebe Petra,
    an Gregory Peck reicht kein anderer Ahab heran, das finde ich auch. Die verhaltene, immer deutlicher werdende Dämonie und Besessenheit dieses Captains wird von Peck überzeugend gespielt. Das ist natürlich die große Rolle, aber Starbuck in seinen Zweifeln ist dort auch gut dargestellt und Queequeck eh.
    Aus dem idyllischen Gartenhäuschen liebe Grüße
    Klausbernd
    zwischen alten Bäumen, verblühten Rosen, Eiben und vielen Gräsern

    Antworten
  16. Heute und morgen abend gehe ich mit vielen Mädels zum „NoBallet“-Wettbewerb, ein internationaler Wettbewerb, bei dem Tänzer eine eigene neue Tanzsprache erfinden sollen.
    Es kommen auch Gruppen aus Israel, China…..es ist ein interessantes Ereignis, wer in der Nähe von Ludwigshafen wohnt, macht euch auf, am Samstag findet das Finale statt.
    Da ist dann allerdings schon aussortiert, was wirklich innovativ und verstörend ist, mit Aha-Effekten ist trotzdem zu rechnen, wenn man sich ein wenig Mühe gibt, verstehen zu wollen…….

    Antworten
  17. Lieber Klausbernd, liebe Buchfeen,

    nein, ich lese jetzt nicht alle 45 Kommentare, auf die Gefahr hin etwas zu schreiben, was schon längst andere schrieben …
    Der Irrsinn der Menschen klingt in mir nach, nein, so irrsinnig, wie die Gattung Mensch ist kein anderes Tier, wenigstens nicht nachweislich …

    das sieht wirklich nach einer feinen Ausgabe aus und leider habe ich Moby Dick noch nicht gelesen, vielleicht wirds ja noch einmal was – erst gestern sagte ich zum Liebsten: wenn ich Rentnerin bin, dann baue ich mir als allererstes in meine Lesecke ein Regal, worauf alle ungelesenen Bücher wandern, richte ein, zwei Lesestunden während des Tages ein, dann könnte ich es schaffen noch all die Bücher zu lesen, die hier die Regale bevölkern und entweder nur angelesen sind oder nur die Bilder darin angeschaut wurden. Ich erweitere hiermit das Vorhaben: dann kaufe ich auch noch all die Klassiker, die ich schon immer lesen wollte, aber …

    herzliche Grüße vom sonnigen Berg ins Gartenhäuschen
    Frau Blau

    Antworten
    • Liebe Grüße zurück aus dem sonnigen Berlin.
      Ich lese gerne Klassiker und zwar lese ich sie in unregelmäßigen Abständen immer wieder. Einige, wie „Moby Dick“, werden immer besser mit jedem Lesen, andere lege ich erschrocken weg, da ich meine Faszination von damals nicht mehr nachvollziehen kann. So ging`s mir kürzlich mit „Heinrich von Ofterdingen“ von Novalis, für den ich mit Anfang 20 schwärmte und nun das Romanfragment höchst langweilig fand – oh dear, hoffentlich liest kein Anthroposoph mit 😉
      „Moby Dick“ dagegen kann ich immer wieder mit Genuss lesen.
      Ganz liebe Grüße aus dem Gartenhäuschen zum sonnigen Berg
      Klausbernd
      Mein beiden munteren Buchfeen lassen auch „liiiieb“ grüßen 🙂 🙂

      Antworten
  18. Habe gerade gelesen, das der Weißwahl auch Kanarienvogel der Meere genannt wird, weil sein Tonspektrum so groß ist.
    Haben die auch warmes Blut in kaltem Wasser, erstaunliche Tiere?!
    Musste mich mal wieder belehren lassen von meinem Sohn….über die Zusamenhänge von Hautoberfläche, Fettgehalt, Größe, Temperatur….

    Antworten
  19. Liebe Pia,

    der Beluga ist klein für einen Wal mit maximal fünf Meter Länge und einem Gewicht von etwa 1700 Kilogramm. Er liebt seichte Gewässer, lebt in den Fjorden Grönlands und wurde von Walfängern „der Kanarievogel der Wale“ wegen seines Gesangs genannt. Grönländer jagen den Beluga (anderen ist es verboten), da seine Haut roh gekaut als Delikatesse gilt (muktuk). Sein Fett liefert bestes Lampenöl. Ihm verwandt ist der Narwal, der als „Einhorn des Meeres“ bezeichnet wurde. Belugas besitzen Zähne.
    Ob Belugas warmes Blut haben, weiß ich nicht. Wäre jedoch wegen ihrer dicken Isolierschicht aus Fett möglich.

    Liebe Grüße gerade noch aus Berlin und eine angenehme Woche dir
    Klausbernd

    Antworten
  20. Ein schönes Zitat! Wir hatten uns vor circa drei Monaten den Schuber „Die großen Klassiker der Abenteuerliteratur“ mit folgendem Inhalt gekauft: Robinson Crusoe von Defoe, Die Schatzinsel von Stevenson, Tom Sawyer & Huckleberry Finn von Twain und den Klassiker von Melville. Moby habe ich bis jetzt noch nicht gelesen, aber ich liebe die Erstverfilmung.

    Viele liebe Grüße aus Hamburg,
    Tanja

    Antworten
  21. Liebe Tanja,
    huch, da hast du mich gerade noch erwischt, bevor ich nach Irland abdüse.
    All die Romane in der Sammlung, die du kauftest, habe ich gern gelesen. Sie besitzen die Qualität, dass man sie immer wieder lesen kann.
    Danke fürs Kommentieren 🙂
    Einen schönen Abend noch
    Klausbernd

    Antworten
  22. Intrigued that you visited and liked my blog, I visited to do some reading. As I am a typical American and unable to read anything but English, I dropped a few posts into Google Translate. You are clearly a very good writer, so thank you very much for your thoughts.

    P.S. I’m curious. What is the translation of Collagen (end of your post)? To me, collagen (no CAPS) is a helical molecule that holds our bones and skin together (a former research topic of mine).

    Antworten
    • The word „collage“ (fr.) is used in arts for describing a combination of pictures in one frame.
      You thought of the this Collagen I find mentioned on my night creams. Although Dina and I are are using those products it was only her producing this collages 😉
      Thanks for coming, sorry for all the trouble with translating
      Klausbernd
      By the way I am a professional writer – but mostly non-fiction

      Antworten
      • Funny how your brain can twist what you see on „paper“.

        And I prefer non-fiction — or historical fiction. Currently reading an excellent one: Killer Angels by M Shaara. I’ll look to see if you have any English translations.

  23. Hi, thanks for commenting 🙂
    It seems to me that my blog is getting more and more bilingual. So you are getting the chance to read it too. For me it`s not a problem reading in English because I am living at the North-Norfolk coast for more than 30 years.
    I just read in Wikipedia about „Killer Angels“ – seems very interesting. So I know what to read next, thank you!
    Have a great day
    Take care
    Klausbernd on his way to Ireland – holiday 🙂 🙂 🙂

    Antworten
  24. „Moby Dick, the white whale.“ With this book I knew that name. I also saw the movie. Good deeds outweigh the threat to be erased by time. It is an interesting adventure and keeps the reader’s attention to the end. And this personage with the body covered with tattoos, what was his name? …
    I did not know that the author had been whaling ship before writing this. Surely onboard experiences served to Moby Dick.

    Antworten
  25. Pingback: Siris Zitat: Hawthorne « kbvollmarblog

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