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Buchmesse

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„Das Leben hängt am seidenen Faden …“, schreibt Frau Blau in ihrem Blog. Leider begann bei unserem Masterchen die Buchmesse auch mit einem Unfall. Eigentlich ist er ja nicht auf den Kopf gefallen, aber in Frankfurt doch. Autsch! Das hätte ins Augen gehen können.

Ihr seht, es geht schon wieder. Dem Unfallkrankenhaus entkommen, schlich er für ein halbes Stündchen am Arm von Dina über die Buchmesse. Irgendwie war die Messe gar nicht so spannend dieses Jahr. Wir Buchfeen hörten immer wieder, wie sich viele fragten, ob solch eine Megamesse im Zeitalter der digitalen Medien überhaupt noch sinnvoll und notwendig ist. Die Buchbranche gab sich zwar gelassen, verschweigt peinliche Umsatzeinbußen und die Schließungen der Filialen der Großbuchhandlungen wie Thalia und Hugendubel (der Verdrängungswettbewerb rächt sich). Und das Buch der Saison, das man gelesen haben muss, gab`s auch nicht. Über Schwarzeneggers Selbstenthüllungsbuch schwieg man lieber und so mancher fragte sich: „Wer will denn so etwas lesen?“ Naja und Siri blätterte gähnend in Kachelmanns Buch, das sie auch nicht vom Hocker riss.

Der Literarturnobelpreis für den Chinesen Mo Yan stieß auf völliges Unverständnis. Wir Buchfeen zweifelten zuerst an unserer Bildung, aber jeder fragte sich: „Wer ist denn das?“ Selbst uns Buchfeen ist klar, dass dies ein politisches Zeichen ist, „aber ein Zeichen wofür?“ fragten wir Masterchen, der sein lädiertes Haupt nur müde schüttelte. Wir hatten mit Masterchen gewettet: Philip Roth war unser Favorit, der seit Jahren für diese Auszeichnung vorgeschlagen wird, Masterchen setzte auf Haruki Murakami.

So ließ er sich noch schnell von Dina am Stand eines norwegischen Verlages vor einem Nordlichtposter fotografieren, ehe wir ihn wieder in sein Kuschelbettchen bei unseren lieben Frankfurter Freunden steckten. Masterchen ist noch ziemlich ruhebedürftig.

Liebe Grüße von der Buchmesse in Frankfurt
Siri und Selma, die sich ganz lieb bei Dina für die Fotos und Collagen bedanken

Erkennt ihr übrigens in der Collage unten Herbjørg Wassmo, Bert Brecht und Masterchen?

Über den Master und Buchmessenabgesang

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Über den Master und Buchmessenabgesang

Hallohallo, da bin ich wieder, die liiiebe KnipsiSelma. Jaja, ich weiß, ich habe Knipsis vom Master versprochen, die kommen auch, ein Moment bitte! Ich möchte nur schnell die Gunst der Stunde nutzen und Euch gleichzeitig ein paar pikante Geschichten erzählen, psssst … das muss unter uns bleiben, ok? Ich verstecke die zwischen den Knipsis, dann fällt es nicht so auf – und was ich schreibe, liest eh keiner.

Es ist so, unser liiieber Master ist immer noch unterwegs und ab und zu muss er auf Fremdrechnern schreiben oder seinem Handy. Obwohl, jetzt beim Tantchen, dürfte ihm der Rechner gar nicht soooo fremd vorkommen, pssst … es ist nämlich sein alter!  … Naja, ganz so jung ist er nicht mehr, unser Master, da tauchen gelegentlich Probleme auf, meistens wo man keine erwartet, und pssst … das bleibt bitte ganz unter uns, beim neuen Smartphone die richtigen Buchstaben zu treffen, das gelingt ihm auch nicht so recht.


Ach ja, die Smartphones. Schmerzphones, sage ich nur. Habt Ihr auch eins? iPhone S4 vielleicht? Und …. SIRI (das intelligente Sprachprogramm) schon kennengelernt? Also, meine liebe Schwester SiriFee ist komplett ausgebucht, ja, bei uns ist was los, sage ich Euch.  Alle wollen ein Interview und unbedingt exklusiv erfahren, wie es dazu kam, dass ausgerechnet siiiiie, unsere SiriFee, das schöne Vorbild für Siri auf dem iPhone S4 wurde. Allmählich wird uns der Rummel ein wenig zu viel, gerade hämmert sie wie wild auf ihren McFee (neiin, den hat sie von ihren eigenen Fairytaler gekauft, Ihr FeenNotebook ist nicht von dieser Obstsorte gesponsert, wirklich nicht!) und textet zunehmend frechere Antworten auf die sekundlich eingehenden Heiratsanträge.

Nochmals zu unserem Master und die eigenwilligen, knatsch-elektronischen Schreibdinger, auf die er momentan kaum drei  lesbare Sätze zusammengereimt bekommt; vom Master gibt es diese Woche nichts zu lesen.  Ausser, Ihr ward auf der Buchmesse und lest jetzt seine Bücher, aber das habe ich eigentlich nicht gemeint. Apropos Buchmesse, ja du liebe Fee, so eine Buchmesse habe ich mir ganz anders vorgestellt als das, was meine SiriFee unter vorgehaltenen Flügeln mir zugeflüster hat. Ganz anders, sage ich nur.

Snobistisch-elitär … mit einem Hauch von Adorno geben die sich den Kant – aber nein, weit gefehlt. In der Tradition von Hemingway, russischen Säuferromanen und Harry-Rowohlt-Lesungen geht es ums Trinken nach dem Motto: Dummheit frisst, Intelligenz säuft. Der Kritiker Richard Kämmerling beschreibt in der „Welt der Literatur“ gar die Buchmesse als eine Übung im Komasaufen. Naja, ganz sooo schlimm war es nicht, vielleicht weil unser Master mit SiriFee nicht bei den richtigen Partys war. „Mutig“ nannte man Herrn Kämmerling im Netz, aber mein Schwesterlein Siri fand es eher übertrieben, was der schrieb – mir kam es vor, als ob er nicht so recht wusste, was er über die größte Buchmesse der Welt schreiben sollte (vielleicht ist der gar nicht da gewesen – Siri sah ihn jedenfalls nicht). Also übertrieb er in der Hoffnung, mit Skandalösem beachtet zu werden -das ist doch das Hauptproblem der Messe: beachtet zu werden. SiriFee schrieb ja auch schon über den besoffenen Lektor, aber die Lektorinnen, die Masterchen besuchte, waren eher zu nüchtern – nach Siris Geschmack.

Übrigens keine Missverständnisse: Meine Knipsis zeigen nicht Masterchen beim Ausnüchterungsspaziergang.

Ein feinen Tag Euch, bis dann
Eure Selma OberKnipsiFee

Buchmessenimpressionen

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Buchmessenimpressionen

Hallohallo, hier schreibt Siri BuchFee aus Frankfurt, die den Master auf der Buchmesse begleitet hat. Ich kann Euch sagen, ich war ja ziemlich enttäuscht über diese weltgrößte Buchmesse. Die non-book-Produkte sind stramm auf dem Vormarsch. Ja, Ihr glaubt es kaum, in der riesigen Halle 4 gab es weite buchfreie Bereiche. Zugleich rätselten die Buchleute, was ein neuer Trend sein könnte. Auf dem ersten Blick schien es mir, dass der „Doofheit“ heißt. Irgendwelche aufgetakelten Promis und Sternchen, die mein elitärer Master allerdings nicht kannte, verkündeten meist mit drall herausgestreckten Silikonbrüsten ,dass sie nicht lesen würden, keine Beziehung zu Büchern hätten, aber verblüfft waren, wie schnell sie ein Buch schreiben können. Was soll man dazu noch sagen?

Auf dem zweiten Blick ist sicherlich ein neuer Trend Ernährung. In dem Maße wie die die Esoterik und Ratgeberliteratur verschwindet, gewinnen Kochbücher und Ernährungslehren an Raum. Ja, auf der Messe wurde eifrig gekocht – nicht immer mit delikatem Ergebnis.

Tja, die Buchmesse war schon immer ein Jahrmarkt der Eitelkeiten, diesmal gab sich so mancher ziemlich prollig, aber dass ein gestandener Lektor eines deutschen Großverlages um halb elf morgens derart besoffen war, dass er sich kaum auf dem Stuhl halten konnte, hat mich doch so gewundert, dass ich fast das Flattern vergaß und in sein Sektglas abgestürzt wäre, hätte mich nicht der Master im letzten Augenblick aufgefangen.

E-Books und die dazugehörigen Lesegeräte sind nun endlich nach einigen Bemühungen stark auf dem Vormarsch, so dass einige der E-Book-Produzenten
in kühner Überschätzung (?) behaupteten, dass die klassischen Verlage sich überlebt hätten und heute der Autor selbst zum Verleger und Buchproduzenten
wird. – Vor all dem flohen wir in die Ausstellung der Fachantiquariate, wo der Master befreit aufatmend mittelalterliche illuminierte Handschriften
betrachtete, deren Preis allerdings im fünfstelligen Bereich lag – aber die sind sooo schön, dagegen wirken E-Books wie eine Beleidigung des Lesers.

Ein anderes Highlight war die Ausstellung des Ehrengastes Island. Der Master erzählte mir, dass weltweit in Island gefolgt von Irland die meisten Bücher im Vergleich zur Bevölkerung gekauft werden. Seit Snorri Sturlusons Edda (13. Jh.) gab es auf dieser Vulkaninsel eine ungebrochene hochstehende
literarische Kultur. Vielleicht kennt Ihr den Nobelpreisträger Halldor Laxness, dessen Roman „Islandglocke“ aus den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts noch heute lesenswert ist. Von ihm fand ich eine kleine Schrift, in der er meint, die Isländer könnten erst dann zu modernen Menschen werden, wenn sie sich mehr waschen und die Zähneputzen würden.
Und nicht nur, dass man in der modernen isländischen Belletristik auf Trolle und feenartige Wesen wie mich trifft, sondern die Isländer sprechen
noch genauso wie zur Zeit Snorris. Kurzum, bei den (heute sauberen) Isländern fühlten wir uns wohl, es herrschte eine heimelige Atmosphäre wie zu Omas Zeiten und auf den Sofas und Häkeldeckchen lag alles voller Bücher.

Sorry, diesmal gibt es keine Bilder, da meine liiiebe Schwester, die KnipsiFee Selma, mit unserer lieben Dina in Norwegen bei ihrem Trollfreund
weilt. Bis dann

Eure Siri BuchFee